Sunday, May 9, 2010

Hypochondisches oder Stroh und eine Meise

Okay. Ich hatte mir zwar vorgenommen, dem inneren Hypochonder keine Stimme zu geben, weder im RL (hatte da ein sehr unangenehmes Erlebnis diese Woche), noch im Netz. Aber das hier ist zu witzig:

Seit zwei oder drei Tagen habe ich nichts vom inneren Hypochonder gehoert. Auf einmal wird mir das bewusst. Und ich bin sehr erleichtert darueber. Was wohl ein Fehler war.

Ich bin inzwischen an einem Punkt angelangt, wo ich durch weiteres innerliches Selbstaustricksen dem Buero mit mehr Selbstbewusstsein entgegensehen kann. Ja, manches Buero-politische, was mich sonst alles Grundsaetliche im Leben haette anzweifeln lassen, kommt mir mit der richtigen Einstellung fast witzig vor. Die Macht der Job Politik. Abgemildert. Der groesste Feind meines Nichtraucher-Daseins drauf und dran, gebaendigt zu werden. Uebrigens: Die Sonne scheint, der meiste Sonntag liegt noch vor mir. Nachher habe ich noch was Schoenes vor. Das Leben ist gut.

Ist es das wirklich?

Oder ist es vielmehr ...... VORBEI!?! :-OO

Ein paar Minuten nachdem die aufbauenden Gedanken ihre Wirkung auf meine Seele haben durften, ist er da. Er beisst zu. Wie eine Schlange im Gras liegt er herum, immer auf der Lauer nach dem richtigen Moment, manchmal sich temporaer zurueckhaltend, aber stets zum Angriff geruestet.

Der innere Hypochonder erinnert mich unsanft an die kleine Stelle links hinter meiner linken Augenbraue, wo ich in der vergangenen Woche einen eher milden Stress-Kopfschmerz entwickelt habe, der sich in unregelmaessigen Abstaenden kurz meldet. Auf einmal auch in Momenten, wo ich eigentlich gar nicht gestresst BIN!

:-OOO

Der innere Hypochonder wirft ploetzlich die Frage auf: WAS, wenn das gar kein Stress-Kopfschmerz ist, SONDERN EIN HIRNTUMOR!?!

Ich weisse ihn unsanft in die Schranken, den inneren Hypochonder, indem ich ihn daran erinnere, dass ein Hirntumor an gerade dieser Stelle sich wohl auch irgendwie auf meine Sehkraft im linken Auge auswirken wuerde, also noch andere Symptome haette, als das gelegentliche leichte Zwicken hinter dem Stirnbein. So. Jetzt habe ich es dem aber gegeigt. Aufatmend zuruecklehne. Hoffentlich gibt er jetzt Ruhe. Nichts ist toedlicher fuer einen inneren Hypochonder, als simple Logik, nein?

Aber.... so schnell gibt er nicht auf. Es muss ja gar kein "unabhaengiger" Hirntumor sein, erzaehlt er mir auf einmal. Es koennte ja auch eine Metastase sein. Von irgendeinem Krebs irgendwo anders in meinem Koerper. Ja, das muss es sein. Kein Zweifel.

In dem Moment entschloss ich mich, an den Computer zu gehen, und die Scheisse aufzuschreiben. Damit ich selber merke, wie laecherlich sie ist. Und seit ich schreibe, tut komischerweise gar nichts mehr weh. Hirntumor? Hirnmetastase? Das einzige, was ich im Kopf habe, ist Stroh und eine Meise.

2 comments:

  1. so lange sich der Hypochonder immer wieder vertreiben lässt .... :)
    LG
    Mel

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  2. Inzwischen habe ich mir sagen lassen, dass das normal ist, weil man sich auf einmal mehr auf den Koerper konzentriert, auf jede Kleinigkeit achtet (was fuer mich besonders schlimm ist, denn das habe ich ja auch vorher schon in ueberdurchschnittlichem Masse getan, jetzt also noch mehr... :( )

    Auch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das nach einer gewissen Zeit aufhoert. Inzwischen nehme ich's mit Humor...

    Herzliche Gruesse von Frau Zipperlein die Zweite, ha-ha^^

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