Thursday, May 13, 2010

Hoffnungslos optimistisch?

Okay. Nachdem ich jetzt 10 oder 11 Kippen geraucht habe, muss ich zugeben, dass es sooooo toll wirklich nicht war. Und ich mich danach auch insgesamt nicht so beschissen fuehle koerperlich, wie zu erwarten gewesen waere. (Obwohl sich das sicher erst morgen frueh herausstellen wird, am eventuellen Zigarettenkater.) Also irgendwie merke ich schon, dass die 11-taegige Abstinenz eine gute Wirkung auf meinen Koerper hatte, und nicht umsonst war. Und daher ueberlege ich mir jetzt, das Ganze als Rueckfall zu betrachten (was ja wohl bei jedem Entzug/Suchtverhalten nicht soooo vollkommen ungewoehnlich ist, sondern ja leider auch mal dazugehoert...), und sofort wieder in den Sattel zu steigen.

Ob das so einfach geht, wird sich erst morgen zu meiner "gefaehrlichen" Zeit herausstellen. Werde ich insgesamt noch im Modus "Nichtrauchen" sein, oder doch schon wieder nach dem Dreckzeugs "verlangen", als ob es die Abstinenzphase nie gegeben haette? Aber ich habe schon so viel erreicht, und will das nicht ohne Kampf wegwerfen. Sogar die Gedankenumstellung scheint doch ein bischen echt gewesen zu sein. Vielleicht habe ich ja gar nichts unterdrueckt, und die guten Gefuehle waren tatsaechlich echt? Ach, ich weiss auch nicht. Auf jeden Fall habe ich nicht bewusst irgendwelche Methoden angewandt, sondern einfach unnoetigen Stress ausgeblendet, und die dadurch entstandenen positiven Gefuehle habe ich mir doch nicht eingebildet! Die sind mir einfach so zugeflogen, bzw. haben sich an mich herangeschlichen. Nach der urspruenglichen bewussten Entscheidung, mehr positiv zu sein, um nicht den Schmacht zu bekommen, musste ich nicht staendig "ueben", mir irgendwas vorbeten, oder was weiss ich. Das kam dann ganz von selbst. Also ganz so unecht kann es nicht gewesen sein. Die positive Lebensenergie habe ich wie ein Schwamm aufgesaugt, weil meine Seele gerade nach DIESER so sehr gedurstet hat. Also nix mit Pollyanna. Nix mit "mal bewusst die schoenen Dinge bla bla bla". Es ging ganz von selbst ab, ohne mein Zutun.

Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass ich meine negative Seite "unterdrueckt" habe. Vielmehr kam sie heute leider zum Vorschein, von dem Aergerniss mit der Rotzgoere da oben am fruehen Morgen ausgeloest. Schon die letzten zwei Abende gab es einiges, was das Fundament langsam zum Broeckeln brachte. Privates, intimes. Themen, ueber die ich hier noch nie geschrieben habe, und es auch nicht tun werde. Der Punkt ist, ich glaube, ich habe die Ursache zurueckverfolgt, und ich lag falsch in der Annahme, dass ich durch die tagelange "positive Einstellung" etwas unterdrueckt haette. Der Hund lag woanders begraben. Was, tut hier nicht zur Sache. ICH weiss es, und das reicht. Es muss nicht alles oeffentlich breitgetreten werden. Ein Stolperstein, dem ich im Voraus leider nicht genug Beachtung geschenkt hatte, und daher nicht damit umgehen konnte. Weil ich ihn als potentiellen Schmachtausloeser gar nicht ernsthaft in Erwaegung gezogen hatte. War in dieser einen Sache nicht auf der Hut, habe die Anzeichen nicht ernst genommen, und das war ein Fehler.

Es besteht also noch Hoffnung. Ich will's wieder versuchen. Seelisch fuehle ich mich gerade vollkommen elend. Ich bereue die Kippen von heute abend. Aber im Nachhinein fuehlten sie sich wie gesagt gar nicht so saugut an, nix mit Erleichterung und Genuss und solchem Scheiss. Ich haette auch ohne sie auskommen koennen, denn der schlimmste Schmacht zog wie immer schnell vorueber. Aber leider waren sie dann halt da, und deshalb mussten sie auch geraucht werden. Wenn ich mich noch ein ganz kleines bischen laenger zusammengerissen haette, haette ich diesen Ausrutscher vermeiden koennen. Jetzt weiss ich, dass ich sie so sehr gar nicht brauche, dass es mehr mit Gewohnheit als sonst was zu tun hat. Haette auch ohne sie auskommen koennen. Das ist im Grunde eine gute Sache, das zu wissen, denn vielleicht bin ich gar nicht so abhaengig, wie ich denke. Es fuehlte sich fast wie ein Fremdkoerper an, diese Raucherei im Ablauf meines Abends zu haben. Daran sehe ich, dass sicher noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Bin im Moment wieder optimistisch. Hoffentlich ueberschaetze ich mich da nicht. Es wird sich zeigen.

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