Friday, December 4, 2009

Oregano und Mond

Morgen Abend soll es kalt werden. Richtig kalt. Gefriertemperaturen. Moeglicherweise Schnee und Schneeregen. Also musste es jetzt endlich sein: Der Moment, wo ich meine Kraeuter vom Fire-Escape (deutsch??) vor dem Kuechenfenster entfernen und in die Wohnung bringen muss.

Schon geschehen.

Oregano (zwei Sorten - italienisch und griechisch). Pfefferminz. Petersilie. Basilikum.

Alle stehen jetzt in einer Reihe auf der Fensterbank in meinem Schlaf/Spiel-Zimmer (vorne raus, gutes Licht).

Da ich manchmal dem Wetterbericht folge, wusste ich im Voraus, dass es heute abend endlgueltig so weit sein muesse, falls ich die Pflanzen vor dem sicheren Gefriertod retten wollte. (Die wunderschoene, gedeihende, und fruechtetragende Tomatenpflanze hat schon vor ein oder zwei Monaten das Zeitliche gesegnet, rest in peace, DANKE, Eichhoernchen.)

Mir war ein paarmal sehr wehmuetig zu Mute heute. Denn auch wenn der Sommer - und auch der Herbst - endgueltig vorbei sind, war es bis jetzt noch nicht wirklich kalt. BIS jetzt. Darum konnte ich mir noch einreden, dass der Winter NOCH nicht endgueltig auf uns zukommt.

Nun schaue ich gerade, waehrend ich das schreibe, ueber die Kraeuter hinweg aus dem Fenster. Da drueben leuchten die Lichterketten des Weihnachtsbaumstandes (etwas kitschig, aber wenigstens kein LED, Gottseidank.) Weihnachtsbaeume? Ja. Der Winter ist da. Machen wir uns doch mal nix vor.

Irgendwie passt das nicht zusammen: Sommer-Kraeuter und Weihnachtsbaum-Verkauf. Dabei hatten wir noch Glueck, denn ich hatte eigentlich damit gerechnet, die Kraeuter so Ende September in die Wohnung verlagern zu muessen. Die zweimonatige Schonfrist ist ja gut und schoen, aber..... ICH HASSE DEN WINTER!!!!!! Wenn es wenigstens mal gescheiten Schnee geben wuerde. Das wuerde Vieles entschaedigen. Aber gescheiten Schnee - richtig guten Schnee - gab es hier seit ca. 2003 nicht mehr: Im Central Park auf einem Muelleimerdeckel die Huegel heruntersausen. Ja. Das waren noch Zeiten. Obwohl ich damals aufgrund von Fettleibigkeit manchmal eingesunken bin, hat es Spass gemacht. Ob wir solchen Schnee mal wieder sehen? Dieses Jahr vielleicht? Es ist noch frueh im Winter. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Im Grunde bin ich ein Sommer-Mensch. Ich sehe eine sonnenbestrahlte Blumenwiese auf meinem Desktop, und eine unwillkuerliche Entspannung tritt ein. Ich merke, wie meine angespannten Muskeln ploetzlich schlapp gehen. Auf gute Art. Von dem Anblick des Bildes allein.

Vor ca. 2 Wochen hatte ich einen Traum, wo auf einmal zwischen kahlen Baeumen eine Sommersonne hell hindurchschien. Dann war es ploetzlich der Mond. Trotzdem hell strahlend. Mitten am Tag. Ich: Davon muss ich jetzt ein Bild machen. Ganz schnell. Bevor es zu spaet ist. In dem Traum hatte ich ploetzlich ein Gluecksgefuehl, das ich nicht beschreiben kann. Ich wusste ohne einen Zweifel: DAS ist es. Das helle Licht. Das ist alles, was ich brauche, und dann ist alles gut. Ich platzte fast aus den Naehten vor lauter Gluecksgefuehl. Aber der leuchtende Tagesmond sank rapide ab. Naeherte sich hinter dem kahlen Baum der Erde. Ich wollte unbedingt noch ein Bild von ihm machen, bevor er auf dem Boden hinter dem kahlen Baum landete. Das war mir ungeheuer wichtig.

Ich schaffte es noch rechtzeitig, mit der Kamera den Mond einzufangen. Aber auf einmel tanzte dieser leuchtende Tagesmond direkt vor meiner Kamera herum. Und als ich mir die Bilder dann anschaute, war es nichts als ein .... GOLFBALL (???)

Ich fragte mich, ob das ein typisch mittelalterlicher Traum ist. So nach dem Schema Licht einfangen, bevor es zu spaet ist. Aber aehnliche Traeume hatte ich auch mit 15. Was soll's. Das Gehirn ist ein komischer Zeitgenosse.

PS. Das hier ist die Art von Eintrag, die ich vielleicht wieder verschwinden lasse. Weil zu persoenlich-gefuehlig. Also nicht wundern, wenn er ploetzlich weg ist.

Edit II: 5/12... Nee, bleibt stehen. Wenn ich nicht auch mal zarte Gefuehlchen durchblicken lassen kann, dann fuehre ich meiner Meinung nach keinen authentischen Blog. Krampf-Blogs gibt's naemlich genug da draussen. Viel zu viele...

1 comment:

  1. Wir sind aber ziemlich verschieden, bei Vollmond werde ich immer spitz auf fette Hennen und kriege eine Latte vom feinsten. Ich kann meine Zwiebeln aber immer noch vom Golfball unterscheiden. Also bist du ein bißchen mehr beknackt als ich. Schreib nicht so unendlich viel, die Masse Müll kann ja kein Mensch an einem Tag verdauen.

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