Thursday, December 10, 2009

Das Licht am Ende des Tunnels

Tja, Leute. Diese unendlich lange Woche neigt sich gnaedigerweise langsam ihrem wohlverdienten Ende zu. In zwei Tagen werde ich in der beneidenswerten Lage sein, hier weiterhin zu entruempeln - BEI TAGESLICHT! (Will heissen, falls Frau Z. es nicht fertigbringt, mich morgen im letzten Moment noch umzubringen. Sohn sagt immer, wegen der bekaeme ich noch mal einen Hirnschlag, und *wer* oder *was* garantiert mir, dass morgen nicht DER Tag sein wird??)

Bin schon voll zappeliger, aufgeregter Vorfreude (nicht auf den Hirnschlag). Denn wenn ich erst mal anfange, dann werde ich nicht mehr zu stoppen sein. Jetzt weiss ich ja so ungefaehr, wo alles hin soll, es bleibt nur noch uebrig, ES TATSAECHLICH ZU TUN.

Wenn ich alles geschafft habe, werde ich vielleicht als Sahnehaeubchen sogar den Staubsauger bemuehen. Den habe ich bei der Aktion vom vergangenen Wochenende wiedergefunden, und er sah ein bischen traurig aus. Wer wuerde das nicht, wenn er seit Mai (an dieser Stelle darf ich hervorheben, dass jetzt DEZEMBER ist!) nicht mehr beachtet wurde!

Alle sind beleidigt wegen meiner Sauereien. Die Katze. Die schlank-figurigen Vintage-Klamotten. Der Guertel, den ich, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, noch nicht mal um die Taille schliessen konnte, der mir aber jetzt locker von den Hueften haengt. Und nicht zuletzt...der Staubsauger. Ich hoffe nur, dass ich noch weiss, wie man das Ding bedient. Und ich hoffe, dass ich noch eine Tuete fuer das Geraet in der Kueche finden werde. Und zwar in dem Schraenkchen unter dem uebervollen Spuelstein. (Kueche - ganz andere Baustelle, im Fruehjahr aber bestimmt, versprochen. Denn man kann zu jeder Jahreszeit ausmisten. Nicht nur zur Weihnachtszeit: Buch gefunden, Heinrich Boell, Oberstufe Stammkurs Deutsch, Fraeulein Drumm. Man will sich ja nicht uebernehmen.)

Ich werde hier wohl noch so einiges wegschmeissen muessen. Das faellt mir immer sehr schwer. Denn ich bin sentimental. Man koennte es ja doch nochmal brauchen. Leider habe ich so gewisse Messie-Tendenzen (wer daran zweifelt, merke, wie lange ich gebraucht habe, endlich diesen Blog zu ent-trollen). Man KOENNTE es ja schliesslich nochmal brauchen, und - HIER WUERDE MEINE KRIEGSGESCHAEDIGTE MUTTER SICH ZU WORTE MELDEN - das HAT DOCH ALLES MAL *GELD* GEKOSTET! Nein. Nicht wirklich. Die alten Schulzeugnisse von meinem Sohn waren gratis. Das einzige, was sie mich gekostet haben, waren Nerven. Ditto fuer die Weihnachts-und Geburtstagskarten der Gesippschaft in Deutschland. Und die Bilder von der Wohnung meiner alten Schulfreundin, die mir anno 2002 in einem fetten Umschlag zugekommen sind. Die Freundin, die inzwischen dermassen therapiert ist, dass ich den Kontakt schon vor 5 Jahren habe einschlafen lassen, weil man sich nicht mehr normal mit ihr unterhalten konnte. Diese unpersoenlichen Bilder haben mich auch Nerven gekostet. Aber sowas von. Aber Hauptsache POSITIVE LEBENSEINSTELLUNG, ne? Wenn auch noch so erzwungen. Ein besserer Mensch koennte sich fuer sie freuen. Ich -- eher nicht.^^

Das meiste von all dem ist am letzten WE sowieso schon rausgeflogen. Hat sich inzwischen neben meinen uralten Stromrechnungen und den Ueberresten des World Trade Centers im staedtischen Muell-Depot in Staten Island gemuetlich eingenistet.

Was ist jetzt noch da, was ich behalten werde? Schuhe. Buecher. Ein Schlafsack. Bilder und Schriftstuecke, die mir tatsaechlich was bedeuten. Lange vergessene Bettwaesche. Taschen. Ein Globus (ja, wirklich). Wird das alles am Samstag hausfrauengerecht weggeraeumt werden? Stay tuned.^^