Friday, March 5, 2010

Seltsam und ungewoehnlich

Heute hatte ich einen guten Tag auf der Arbeit.

Ja, das habe ich wirklich gerade geschrieben. Da steht es. Schwarz auf weiss. Oder grau auf giftgruen. Wie dem auch sei.

Heute wurde der Grossteil unserer Abteilung zwangsversammelt, am fruehen Morgen zusammengetrommelt. Nicht zu einem oeffentlichen Auspeitschen^^, sondern fuer ein Sonderprojekt. Ein langweiliges, seelenabtoentedes Sonderprojekt. Das auch am Montag noch weitergehen wird. Wir mussten/muessen uns muehselig durch zig Kartons von Akten vom letzten Jahr wuehlen, um festzustellen, wie viele Taxis und Firmenwagen benutzt wurden. Und das alles im Detail dokumentieren. Weil irgendwelche hoehere Instanzen die Umweltfreundlichkeit (oder Sauigkeit) der Firma feststellen wollen. Ich musste Ueberstunden machen, und kam erst um 9 Uhr heim. An meinen Schreibtisch und Computer konnte ich den ganzen Tag nicht. E-mails? Normale taegliche Pflichten und Routinen? Vergessen, ignorieren. Alles fallen lassen. Denn... das hier ist jetzt wichtiger. (Chef sagt, dafuer koennen wir uns bei Al Gore bedanken, denn der hat das mit der Umweltfreundlichkeit irgendwann in Bewegung gesetzt, und Firmen muessen sich daran halten, sonst bekommen sie Haue, oder verlieren zumindest Kunden.)

Was ist DARAN jetzt so gut, so eine Dreckarbeit machen zu muessen, fragt sich der aufmerksame Leser. Das hier:

Wir wurden in Gruppen eingeteilt, und ich war in einer Gruppe mit verschiedenen Leuten aus der weiteren Abteilung. In einem Konferenzzimmer, einem Eckzimmer, mit viel Sonnenlicht und toller Aussicht *winkeandasEmpireStateBuilding*. Und hier kommt der wirklich gute Teil: Es war eine Gruppe von Leuten, mit denen ich zwar entfernt zusammenarbeite, aber nicht wirklich regelmaessige Beruehrungspunkte habe. Bunt gemischt. Alt, jung, maennlich, weiblich. Und.... WEDER FRAU ZIPPERLEIN, NOCH G., NOCH K. ... WAREN IN MEINER GRUPPE. Die waren alle so weit entfernt, dass man sie noch nicht mal hoeren konnte.

Nun ist das eine Scheiss Arbeit, die wir da innerhalb kuerzester Zeit erledigen muessen. Aber das ist nicht so schlimm, DENN ICH WAR MAL MIT ANDEREN LEUTEN ZUSAMMEN. Leuten, mit denen man normal reden kann, Witze reissen kann, sich ueber die veraenderte Firmenkultur intelligent austauschen kann. Und das von 10 Uhr frueh bis halb neun abends. Je langweiliger und nervenaufreibender das Projekt wurde, umso mehr wurde meine Kreativitaet angekurbelt (komisch, ne?) Meine frechen Beobachtungen wurden gehoert, verstanden, belacht, und Ernstes wurde auch nicht selten angesprochen. Ich fuehlte mich angenommen, aufgehoben, wahrgenommen. Es gibt dort wirklich einige Leute, die KLASSE sind, nur bemerke ich das in meinem normalen Alltag nicht, weil ich in der Schlangengrube sitze, und mit diesen Coolen leider wenig zu tun habe. Ich habe sogar meine Meinung ueber ein oder zwei Personen geaendert, weil sie sich ploetzlich im semi-privaten Raum ganz anders gaben, als man taeglich so mitbekommt. Wenn Frau Z. oder G. in der Gruppe gewesen waeren, haetten sie nichts geschnallt, und alles verdorben. Aber die waren weit weg. WEIT. WEG.

Am Abend fuehle ich mich so wohl und entspannt und selbstbewusst, wie schon lange nicht mehr nach einem Arbeitstag. Der Arbeitstag FLOG nur so vorbei, was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass er ca. 4 Stunden laenger dauerte, als ein "normaler" Arbeitstag. Andere Routine, andere Leute, andere Umgebung. Das ist alles, was ich brauche. Es liegt nicht an mir - mal wieder bestaetigt. Ohne Frau Z. und Co. geht es mir gut. Sogar im Job. Auch wenn das "Projekt" an sich potentiell Scheisse und seelenabtoetend ist. Das habe ich naemlich in der Gesellschaft von intelligenten Leuten gar nicht mehr gemerkt.

Ich freue mich schon auf Montag, und die Zusammenarbeit mit diesen Leuten. Dafuer werde ich mir spaetestens am Mittwoch wieder den Strick nehmen wollen werden. Es ist nur temporaer, das Gute. Aber ich geniesse es, solange es anhaelt.

14 comments:

  1. Schön! Sagte ich nicht neulich, umgib dich mit intelligenten Menschen? hach... ich weiß, ich weiß.. Aber siehstu es ist wohltuend! Lieben Gruß, ich fahre jetzt eine Omi an den Bus, deswegen bin ich um sechs Uhr morges schon am PC gääähn

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  2. das hört sich gut an,was Leute mit Grips, Humor und Niveau so alles ausmachen können!
    Gibt es bei Euch Chancen sich intern versetzen zu lassen?
    Genieß die Tage und denk noch nicht an Mittwoch ..... (so gut das geht *schluck*)
    Es freut sich mit Dir
    Mel

    @Christiane: die Omi an den Bus zu fahren hört sich erstmal brutal an *lach*, ich glaub meine Auffassungsgabe schläft noch ;)

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  3. Hi Mel, naja, der Bus fährt 10 km weiter unten im Tal ab, es gibt nur einen am Tag, das ist um 7 Uhr. Die Omi kann wegen einer gebrochenen Schulter nicht mehr selbst fahren, dann greift hier die solidarische Dorfgemeinschaft... heute abend hole ich sie wieder am Bus ab und am Dienstag fahr ich sie ganz nach Nizza, weil ich da auch hin will... so ist das hier :)) schöne Grüße!

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  4. Jetzt habe ich gerade einen gaaaaaaanz langen Kommentar geschrieben, und kann ihn nicht posten. Steht d "your html cannot be accepted. must be at most 4096 characters". Wie meinen? Und dann steht natuerlich nicht dabei, wie viele Zeichen ich drueber bin. Hab ein paar Saetze usw. schon herausgenommen, und die bloede Message kommt immer noch. Soll ich jetzt meinen ganzen Kommentar zerhacken?? Was ist dann das fuer eine Scheisse.????? Mir stinkt's ich geb gleich auf. Werde noch mal versuchen, ihn in zwei Kommentaren zu posten. Weiss nicht, obs klappt.

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  5. Teil 1. Wenn ich Teil 2 jetzt nicht hinbekomme loesche ich diesen hier wieder, weil er mit der Haelfte abgehackt keinen Sinn mehr macht, und schoenen Tag, blogspot.


    Ja, Leute. Es macht wirklich einen Riesenunterschied, ob man es mit Leuten mit Hirn und Niveau zu tun hat. Leider kann man sich das ja nicht immer aussuchen. Im Job schon mal gar nicht. Es sagt sich so leicht "sich mit Leuten umgeben", die einem guttun. Gerade weil ich diese Auswahl nur begrenzt habe, bzw, im Job gar nicht, komme ich mir ja immer so erdrueckt vor. :(

    Ich denke auch schon laenger darueber nach, mich - wenn schon nicht offiziell versetzen, denn das wuerde abgelehnt, ich werde eben fuer die Position, die ich mache gebraucht, und waere woanders dafuer ueberfluessig - dann zumindest an einen anderen Schreibtisch setzen zu lassen. Mehr in der Naehe von anderen Leuten und weiter weg von der Schlangengrube, so wie manch andere Mitglieder der Abteilung auch. Ich zoegere da aber noch. Bin vor einem Jahr innerhalb meiner Cubicle (die eigentlich urspruenglich aus zwei Schreibtischen bestand) von einem der Schreibtische an den anderen umgezogen, und das hat Riesenwellen geschlagen, obwohl ich essenziell am selben Platz hocke. Don't get me started. Es gab auch mal eine Zeit, wo da keiner mit der Wimper gezuckt haette, sich einen Scheiss geschert haette. Aber jetzt ist alles so eng, man wird bis ins kleinste gegaengelt, und das eben gerade von den Schachteln, mit denen ich zusammensitze. Das kommt noch nicht mal unbedingt "von oben". Komische Strukturen, die wir da haben, und schwer zu erklaeren.

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  6. Teil 2
    Ich liebaeugele also tatsaechlich schon laenger mit dem Gedanken, mich weiter weg setzen zu lassen, denn das wuerde tatsaechlich all meine Probleme dort schlagartig loesen. Denn vom menopausalen Grottoleum abgesehen, ist es ja ein sehr guter Job. Deshalb habe ich ja auch so grosse Bedenken, ihn NUR wegen der Schachteln zu verlassen, wenn sonst alles stimmt.

    So wie die Sitzordnungen bei uns sind, das ist eher zufaellig, jeder ist irgendwie dort gelandet, wo gerade ein Schreibtisch frei war. Manche enger zusammen, manche weiter auseinander, manche mit Leuten aus verwandten Abteilungen untermengt. Ich habe halt in der Beziehung leider die Arschkarte gezogen. Und weil ich in letzter Zeit (vor einem Jahr gilt fuer die wie letzte Woche, weil sich bei denen nie etwas aendert) u.A. durch den "Umzug" innerhalb meiner Cube "unangenehm aufgefallen" bin, warte ich lieber bis die Zeit reif ist, bevor ich den Wunsch nach Umsetzung dem Chef vortrage. Muss mir ausserdem noch einen guten Grund einfallen lassen. Die Schachteln machen mich kirre, gilt natuerlich nicht als Grund. Da wuerde es heissen, es liegt an mir. Habe ich alles schon durch.

    Ausserdem gibt es Geruechte, dass die ganze Abteilung demnaechst auf ein anderes Stockwerk umzieht. Das waere eine potentielle Rettung. Dann wuerde ich alles dransetzen, nicht mit den Schachteln zu sitzen, zumindest nicht so eng aufeinander klebend, und so wo ich genau beobachtet und auf die Finger geguckt bekommen kann.

    Wie viel Mitspracherecht da der Einzelne bekommen wird bezueglich wo er sitzt, und OB und WANN dieser Umzug ueberhaupt stattfindet, das steht leider alles noch in den Sternen. Bisher ist es nur ein Geruecht.

    Ach ja - Christiane, das mit der Dorf Solidaritaet hoert sich ja einerseits ganz nett an (hattest es ja auch schon mal in deinem Blog angesprochen). Aber ist es nicht auch sehr einengend? Ich stelle mir gerade vor, das ich von solcher Verpflichterei genervt waere. Und an Stelle dieser "Oma" waere mir das auch unangenehm. Da wuerde ich lieber einen Fahrdienst oder so was engagieren, anstatt dann bei Nachbarn in der Schuld zu stehen. Gerade in Europa ist es doch so toll mit den Staatsleistungen (haette mir vorgestellt, dass man solche Hilfe automatisch gestellt bekommt), na ja "kenne" nur D., in F. ist das vielleicht wieder anders... Und fuer dich ist es ja einerseits auch schoen, wenn du dich auf diese Weise als "Zugezogene" integrieren kannst.

    Mache lieber mal Schluss und gehe die Sonne geniessen. Die scheint morgens um diese Zeit immer so toll in die Kueche. Und dort wartet mein Kaffee, lechz... Sonne... Kaffe... *orgasmushab*

    Euch allen noch einen schoenen Restsonntag.

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  7. Die Haelfte fehlt trotzdem bei den zwei Kommentaren oben, weil ich zuerst versucht hatte, sie durch Kuerzen auf einem Kommentar zu lassen. Ganze Saetze und sogar mind. ein Paragraph herausgeschnitten. Der Sinn kommt gar nicht mehr richtig rueber. Ich kann mich halt nicht kurz fassen, und will es auch nicht. Was ich zu sagen habe, muss ich sagen. So ist es auch im RL. So Einengungen von wegen Hoechstzahl an Zeichen und man bekommt natuerlich noch nicht mal aufgezeigt, wieviele Zeichen man noch "gut hat".... das ist so, wie wenn ich im RL gerade diese eine Gelegenheit habe, kurz und knackig in einem Satz .... weil dann die Gelegenheit nie mehr wieder kommt, und einem die ganzen schoenen Ideeen erst einfallen, wenn es schon zu spaet ist. Also, was ich sagen wollte: Bei den obigen zwei Kommentaren bitte bedenken, dass sie ganz gewaltig beschnitten sind.

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  8. jaaa, das hatten wir ja schon Mal, ja, es ist auch einengend, weil man hier aktiv was tun muss, für die nachbarschaftlichen Beziehungen, sprich, sagte ich schon mal, man muss manchmal Zeit verbringen mit Leuten auf die man nicht so viel Lust hat. Wir sind hier aber quasi am A... der Welt und nicht in NYC. Du findest hier kein Taxi, dass dich mal eben für 3,50 € zum Bus fährt. Den Leuten hier ist das nicht unangenehm sowas zu erbitten. Das ist selbstverständlich. Man kann es nur nicht ablehnen, das ist das Problem. Die Omi ist eine der fitteren, intelligenteren Damen, die ein bisschen abseits vom Dorfgeschehen lebt, mit der man auch über was anderes als frisch gelegte Dauerwellen sprechen kann (alte 68-Generation). Das erleichtert die Sache für mich. Ich hatte mal abgelehnt für eine andere über neunzigjährige Omi zu putzen, weil es mir zu viel war. Das hat mir die Omi unendlich übel genommen. So etwas lehnt man nicht ab. So viel zum Thema Einengung.
    Aber ich krieg das ja auch zurück. Wenn ich meine Heckenschere geschliffen haben will, oder eine Parabolantenne angebracht, oder das Auto abgeschleppt, dann krieg ich das. Eine Freundin, die es sich gerade mit der meinungsbildenden Gruppe des Dorfes aktiv verscherzt hat (hier hält man im Streit besser im Zweifelsfall das Maul, als "Fremde")da zucken die nur noch mit den Schultern, wenn was ist. Soll selber sehen wie sie klarkommt. jaaa, ganz beschaulich das Dorfleben. Wie halte ich das aus? Wieder besser...

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  9. oh, wech isser, nee ich schreib das jetzt nich nochmal...

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  10. ah! doch da... na gut, dann schreib ich noch was zu den intelligenten Menschen, klar sagt sich das leicht, weiß ich auch. Ich bin hier von in der Regel herzenswarmen Menschen umgeben, aber wirklich gute Gespräche sind da Mangelware. Wie kalt es ist und dass die Vögel zwitschern ist intellektuell ja nicht sooo ergiebig, weshalb ich wohl so viel im web schreibe. Und tatsächlich auch Kontakte an der Cote d'Azur knüpfe... mit Deutschen, wer hätte das gedacht...

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  11. einen noch... kannst du nicht (solange du auf den Umzug hoffst) schon mal die Pausen mit anderen Menschen verbringen? Ich erlebe deine Arbeitssituation auch als sehr einengend, wieso wirbelt das so viel Staub auf, wenn man den Tisch wechselt? Wieso wird der Gesuch sich anderswohinzusetzten abgelehnt? Chefs müssten doch ein Interesse daran haben, dass die Mitarbeiter zufrieden sind. Dann machen sie auch gerne mal 4 Überstunden... Wenn du gebraucht wirst, darfst du doch auch was erbitten, oder?

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  12. Hallo Christiane, klar, kapier ich, dass man sich da wohl einbringen muss, und es sich nicht leisten kann, sich auszugrenzen und es sich zu verscherzen. Schon alleine fuer den Fall, dass man selber mal was braucht, wie du ja sagst.
    Und leider gibt es Aehnliches sogar hier in NYC, also ganz unbekannt ist mir das alles nicht. Das Klischee mit der wohltuenden Anonymitaet stimmt nicht zu 100%, es kommt immer auf die Situation an. Fuer mich ist es ebenfalls ueberlebenwichtig, mich mit meinen Nachbarn "zu halten". Auch sie sind z.g.T. nett, man kann aber kein wirklich bedeutungsvolles Gespraech mit ihnen fuehren, also aehnlich wie deine Dorbewohner. Da wird auch nix verstanden. Das waere eigentlich einen eigenen Eintrag wert, und stand auch schon auf meiner "Liste" von zukuenftigen Themen, aber es passt gerade, darum ganz kurz:
    Unser kleines Mietshaus (10 Parteien, Altbau) wird schon seit Jahren in Schueben von Immobilien-Arschloechern bedroht. Und gerade ist mal wieder so ein Schub. Da ist es ganz wichtig, dass man sich aktiv einbringt in die kaempfende Mietergemeinschaft. Ich war schon mal aktiver, habe mich in letzter Zeit zurueckgezogen, weil es mir so viel Seelenstress bereitet, aber ganz unsichtbar machen kann ich mich nicht.
    Da kann es schon mal vorkommen, dass mich an einem Freitag abend der alte Nachbar vom 4. Stock anruft, und sagt, er haette gerade einen Anruf vom Anwalt bla bla bla...... UND..... wir muessten naechste Woche ein Mietertreffen halten, UND er komme jetzt gleich an meine Tuer mit den Notizen, die ich dann als Flyer in Word schreiben und ausdrucken soll, und zwar WILL ER ES GANZ FRUEH AM SAMSTAG MORGEN ABHOLEN. Halb elf? Zu spaet. Denn er geht so um 7 raus um Lebensmittel einzukaufen, da will er die Flyer abholen, um sie unter alle Wohnungstueren zu schieben, dann kommt er dann den ganzen Tag nicht mehr aus der Wohnung. Also wie waers mit 9 Uhr. Nur ich kann das machen, denn.... ICH SCHREIBE DOCH SO SCHOEN, und er hat ja leider keinen Computer bla bla bla.
    Muss ich natuerlich machen, weil es ja ans eigene Ueberleben geht, wenn ich mich ausgrenze. Ist jetzt im letzten Monat zweimal vorgekommen, das mit dem Freitag abend. Nachdem viele Monate Ruhe war. Also, ja, ich verstehe das schon. Denn ich lebe zwar in NYC, aber doch irgendwie auf einem Dorf....
    Ich wuerde gerne sagen, ich will das nicht mehr mitmachen bis ganz konkret was passiert, denn es bereitet mir zu viel seelischen Stress, aber das wird nicht verstanden, als Luxusproblem angesehen. "Aber es dauert doch nur ein paar Minuten, einen Flyer zu tippen". Klar, aber darum geht es nicht. Sondern darum immer wieder daraufgestossen zu werden, in was fuer einer hilflosen Situation ich da sitze, ohne WIRKLICH einen Unerschied machen zu koennen. Das wird nicht verstanden. Das sind alles eher einfache, alte Leute, die schon Jahrzehntelang hier wohnen, und ich mit meinen 9 Jahren und meiner Weiss-heit eben die Zugezogene. Muss ich beweisen, dass ich nicht Feind, sondern Freund bin. Aktiv beweisen. Ja, ich versteh's.

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  13. Und noch kurz zu deinem anderen Kommentar: Ich weiss ja nicht, ob das abgelehnt wuerde, habe es ja noch gar nicht gebracht. Ich sagte nur, ich muss mir eine gute offizielle Begruendung einfallen lassen, denn die Wahrheit kann ich wohl kaum bringen (dass ich eben mit Frau Z. und dem Rest nicht (mehr) kann). Dadurch wuerde ich mich nur selber schlecht dastehen lassen.
    Und jetzt warte ich erst mal ab, hebe mir DIESEN Kampf auf, bis wir umziehen (wenn...). Denn wenn ich dann SCHON WIEDER Probleme mit dem Sitzort mache, sieht es wirklich noch so aus, als laege das alles nur an mir selber.

    Das hat Staub aufgewirbelt, weil Chef mich ploetzlich vor versammelter Mannschaft angegriffen hat, warum ich denn auf einmal in die andere Richtung saesse (die zwei Schreibtische stehen so "uebers Eck", warum ich mir nicht vorher "Erlaubnis" eingeholt haette, bla bla bla. Und Frau Z. hat sich auf einmal beklagt, und tut es periodisch immer noch, dass ich jetzt zu nah an ihr dransitzen wuerde. Jeder, aber auch wirklich JEDER Mensch (und bei uns ist viel Verkehr) wollte wissen, WARUM ich gewechselt hatte. Hallo!!!!!!! Ich war und bin noch in der selben Cube! Es ist nicht so, als waere ich ans andere Ende des Stockwerks gezogen (so viel Glueck sollte ich mal haben.) Mein "offizieller" Grund war "weil hier das Licht besser ist" und "weil ich mich hier besser ausbreiten kann". Der tatsaechliche Grund war, dass ich vorher mit dem Ruecken gegen G.s Zimmer sass, und die mir immer auf den Bildschirm gucken konnte, und das auch voll ausnutzte. Daraus ergaben sich ganz viele Probleme. Allerdings merke ich im Nachhinein, dass ich auf dem neuen Platz im Allgemeinen noch mehr auf dem Praesentierteller sitze, als vorher. Nur muss ich vorerst mal da bleiben, sonst denken die noch, ich spinne....

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  14. Nachtrag: Das sind wohl alles so Situationen, die man unter "Ungeschriebene Gesetze des Alltags(ueber)lebens" verbuchen kann. Selbst Rebellische muessen da manchmal die Risiken abwaegen.

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