Thursday, August 12, 2010

Sommermuede

Bis Mitte August habe ich generell die Schnauze voll. Vom Sommer. Schwer zu glauben, wo ich immer so ueber den Winter jammere, die Dunkelheit mich depremiert, bla bla bla. Ja, ich weiss. Aber irgendwann langt es. Es langt mit der unertraeglichen Schwuele, von der immer so getan wird, als waere sie ein un-abaenderbares Schicksal, das nun mal zum Sommer dazugehoert. Dem ist definitiv nicht so. Das haben die Menschen selber mit der Zeit herbeigefuehrt, als sie die Ozone zerstoert haben, und weiss der Geier was noch alles. Nein, es war nicht "schon immer so", wie gerne behauptet wird. In meiner bescheidenen Erfahrung wurde das erst so innerhalb der letzten 10 Jahre so schlimm. In meinen ersten NY Jahren (Ende 90er) war es zwar schon unertraeglich HEISS, aber das mit der uebertriebenen Schwuele ist relativ neu. Sogar die Experten geben zu, dass es in der City schlimmer ist, als ausserhalb, weil so viele Menschen und Gebaeude so eng aufeinander hocken, und die Luft nicht ordentlich abziehen kann. Gut fuer diejenigen, die sich leisten koennen, sich im Juli/August mal ein paar Wochen aus der City zu entfernen. Schlecht fuer alle anderen. (Ich pflege, meine Urlaube im Fruehling und Herbst zu nehmen anstatt im Sommer. Dafuer habe ich triftige Gruende. Nein, das schreibt mir keiner vor. Ist meine Entscheidung. Bevor wieder angefangen wird, Schluesse ueber "die Amis" und "wie das da drueben ist" zu ziehen.)

Ich freue mich auf den Herbst. Die kuehle, frische Luft, die was Energie-und Lebensspendendes hat. Ich freue mich darauf, mit dem Rad in der Natur unterwegs zu sein. Ich freue mich darauf, auch mal grantig das Haus verlassen/betreten zu koennen, weil nicht die gesamte Nachbarschaft mit Klappstuehlen draussen sitzt, und es hoechst-persoenlich nimmt, wenn man im Vorbeigehen nicht ein paar Hoeflichkeitsfloskeln von sich gibt. (Wie schon oefter angesprochen, ich sehe Aspekte von Manhattan, welche Langzeit- und sonstigen Urlaubern generell verschlossen bleiben.) Wie ungeheuer befreiend es ist, unbeobachtet kommen und gehen zu koennen, egal wann, egal mit wem, egal in welcher Stimmung.

Den tiefsten Winter (so Jan. bis Maerz) kann ich mir beim besten Willen nicht schoenreden. Das wird sich auch nie aendern. Aber so ein bisschen lebensspendender Herbst? Danach ist mir gerade. Mal ein ordentlicher Regen wuerde mir fuer die Zwischenzeit schon genuegen. Vor vier Jahren hat ein maechtiges Gewitter im August der schrecklichen Schwuele permanent ein Ende gesetzt. Das koennte ich im Moment brauchen.

4 comments:

  1. ich freu mich auch riesig auf den goldenen Herbst, ich hoffe der kommt auch garantiert.
    Hier ist es schwül, grau, bewölkt und verregnet. So braucht niemand einen Sommer.
    Und deswegen freu ich mich auch auf meinen Urlaub ab Ende September *juchuuuu*

    LG
    Mel

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  2. "lebensspendender Herbst" ist schoen! ich hab die Schwuele auch satt... solidarische gruesse in die Welt
    Chrisiane

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  3. Heute ist es etwas kuehler, fast Herbst-artig. Es ist wie ein Preview auf das, was da kommen mag. Aber solche Tage gab's in letzter Zeit schon mal. Man dachte, es ist vorbei mit dem Dampfbad, und dann geht's doch wieder los. Also freue ich mich nicht zu frueh...

    hsm

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  4. Mal ehrlich, Leute... so eine Schwuele gab's doch frueher nicht. Oder ist da meine Erinnerung falsch? Bin ich jetzt schon so ein alter Knacker, der darueber jammert, dass frueher alles besser war, SOGAR DAS WETTER? Aber wenn's stimmt? Das mit der Schwuele ueberall (ausser in den Suedstaaten, wo sie hingehoert und schon immer praesent war) ist doch relativ neu?

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