Tuesday, November 9, 2010

Sich dem Tag stellen

Disclaimer: Ich gebe zu, dass in diese Gedankengaenge einige Einfluesse aus der Welt der Lebenshilfe eingeflossen sind. Manchmal ist diese naemlich ganz nuetzlich. Aber ich will nicht so tun, als ob das alles auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Ich habe mir einiges genommen, und fuer meine persoenliche Situation adaptiert. Leute, die solche Weisheiten von sich geben, und so tun, als waeren sie VOLLKOMMEN von selbst draufgekommen, kann ich naemlich aufs Verrecken nicht ausstehen. Daher... also... [Anm. der Redaktion]

"Leg dir ein dickes Fell zu!" "Lass es an dir abgleiten!" Gute Ratschlaege, die man immer wieder hoert, und die ich auch mir selber immer wieder vorpredige. Nur... wird da NIE dazugesagt, WIE man das KONKRET macht! NIE! Wie man nicht einen Tag in ganz normaler bis positiver Laune anfaengt, und dann innerhalb kuerzester Zeit seelisch erledigt ist - wegen Einfluessen VON AUSSEN. Wegen dem Verhalten ANDERER MENSCHEN. "Lass es nicht an dich ran." Wunderbar. Aber wie genau stelle ich das an????

Heute ist ein guter Tag. Heute werde ich alles, was potentiell als Scheisse empfunden werden koennte, als die Vielfalt des Lebens sehen, eine reiche Palette von verschiedenen Menschen und Erfahrungen. Ich werde gnaedig sein. Mit anderen. Ich muss nicht immer an den Mann bringen, dass ich diese bei irgendwas "durchschaut" habe, und seelisch zugrunde gehen, wenn die Situation so ist, dass ich das nicht "darf". Grosszuegig sein. Die haben auch Gefuehle. Mitgefuehl haben, und wenn ich dazu beitragen kann, dass ein anderer Mensch sich gut fuehlt, kann ich meinen Stolz auch mal hintenanstellen, und "mitspielen". Die Lorbeeren bekomme ich im Moment zwar nicht, aber irgendwann. Auf irgendeine Art. Ich werde nicht alles ueberanalysieren. Ich werde gnaedig sein mit mir selbst. Jedes Mal, wenn etwas nicht so laeuft, wie es soll, oder mich jemand nicht so behandelt, wie ich es gerne haette, werde ich nicht die Aggressionen, die ich mich nicht herauszulassen traue (gut so! denn wenn ich es doch mal mache, muss ich hinterher damage control machen!) gegen mich selber richten. Das ist eine ganz ueble Angewohnheit. Ich bin in Ordnung. Mein Leben ist genau so, wie es sein soll. Massgeschneidert. Fuer mich. Instinktiv von mir so eingerichtet, wie es meiner Persoenlichkeit am besten entspricht. Das muss ich mir immer vor Augen halten. Alles ist gut.

PS. Leicht ist es nicht. Der Teufel Negativitaet sucht sich IMMER irgendwie Zugang. Wenn man ihm einen Weg verstellt, sucht er sich einen anderen. Devious. Case in point: Sofort kommt mir der Gedanke "mein Leben muss doch zum Kotzen sein, wenn ich mir erst auf diese Art zureden muss, bevor ich mich dem Tag stellen kann." Nein. Mein Leben ist nicht zum Kotzen. Meine Denke ist zum Kotzen. Und ungeheuer tueckisch. Sonst nichts. Negativitaet ist eine Sucht, eine Droge. Und der Entzug ist nicht leicht. Im Grunde bin ich davon ueberzeugt, dass ich selber keinen Einfluss darueber habe, wie ich mich fuehle, ausgeliefert bin. Da liegt der Hase im Pfeffer. "Heute will ich mich gut fuehlen, wenn die Welt nur mitspielt", ist meine Grundeinstellung. Womit wir wieder beim Lernen, es an mir abgleiten zu lassen, angelangt waeren. DAS ist der Ansatzpunkt. Nicht alles persoenlich nehmen. Auch wenn ich noch nicht dahintergekommen bin, wie man das konkret anstellt.

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