Wednesday, January 12, 2011

Snow City: New York im Flockenfieber (Niveauvoller Eintrag der Saisonggg,Teil 2)





Nachdem es schneite durch die Nacht, graben sich alle New Yorker aus der weissen Pracht. (Was passiert, wenn man ZU niveauvoll wird? Dann kommt Poesie dabei heraus!)

Neben dem grossen orange-farbenen Streuauto sieht man zahlreiche junge Maenner mit Schneeschaufeln geschaeftig durch die Strassen des Big Aeppels tigern. Diese New Yorker bieten Mitbuergern an, gegen ein kleines Honorar ihren Buergersteig freizuschaufeln, oder ihr Auto auszugraben. Fuer 20$ kann man sein Auto freigeschaufelt bekommen! Was es nicht alles so gibt bei den Amis! Jeder Tag ist ein Abenteuer, und die Augen bleiben permanent in runder Staunehaltung!

Allerdings tun mir diese jungen Maenner leid: Sie machen einen Knochenjob, und haben keinerlei Absicherung, keine Krankenversicherung. Wenn da jetzt einer ausrutscht, und sich die von der harten Arbeit eh schon sproeden Knochen bricht, dann bekommt er nichts von niemandem. Aber das macht denen nichts aus. So was wie Sozialversicherung kennen die gar nicht. Eine ganz andere Mentalitaet ist das, und ich fange gerade an, sie ein bisschen zu verstehen. Da ich beide Welten kenne, bin ich da ja ein prima Ansprechpartner. (Edit: Was ich noch vergessen habe: Diese fleissigen, tapferen, Sozial-Versicherungslosen, erfinderischen New Yorker haben natuerlich meine allergroesste Hochachtung!)

Im Buero sind die Haelfte der Kollegen heute nicht da. Denn sie wohnen alle in den Suburbs, und arbeiten von zu Hause. Die wichtigen Leute koennen von zu Hause arbeiten, denn sie muessen nicht unbedingt koerperlich praesent sein, um ihren Job auszuueben. Das finde ich toll. Es ist mein Ziel, auch mal die Jobleiter raufzusteigen, und die Chancen stehen ziemlich gut. Wenn ich dort ankomme, dann werde ich recht stolz auf mich sein, weil ich es mir hart erarbeitet habe. Ist das jetzt unbescheiden? Wenn ja, dann bitte bei Blogspot einklagen, damit es geloescht wird. Es ist nicht meine Absicht, dass sich jemand zurueckversetzt fuehlt, nur weil er nicht die gleichen Chancen im Leben hat wie ich.

Wie ein Maerchenland sah die Seitenstrasse bei mir um die Ecke aus, nachdem die frech tanzenden Floecklein ihren Wirbelwind beendet hatten. Es ist wie verzaubert. Im Big Aeppel gibt es immer eine Ueberraschung. Man geht abends ins Bett und es ist grau und oede. Und morgens steht man auf zu einer strahlend weissen Welt! Nur im Big Aeppel kommt man in eine andere Welt, ohne sich vom Fleck bewegen zu muessen!

3 comments:

  1. Ach wie hübsch! Kind, ich bin stolz auf dich! Du schreibst so poetisch, es ist eine Freude für mein krankes Herz und meine kurzsichtigen Augen! Schade, dass deine liebe Mama das nicht mehr miterleben kann!
    Deine Tante Mathilde

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  2. Liebe Tante Mathilde,
    fuer Dich stets und immer nur die Schokoladenseite!

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  3. Ich weiss, mein Kind! An dir könnte sich so manch eine(r) eine Scheibe abschneiden...
    Deine Tante Mathilde

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