Friday, August 19, 2011

Gasteintrag Miriam Covi: Blick in eine fremde Welt



Guten Tag.

Nach all den verklemmten Lippen-geschlossenen Krampf-Fotos moechte ich Ihnen doch mal meine Zaehne zeigen. Und meine Zunge mit dem dunkeln Streifen. Marco, mein Mann, der mal mein Chef war, meint, der schmeckt sehr gut. Der Streifen. Auf der Zunge. Und den Mundgeruch merkt man gar nicht so, meint er. Und die gelben, verformten Zaehne schmecken sehr gut, meint er. Es kommt nicht aufs Aussehen an, meint er. Und mein Busch soll ganz gut schmecken, meint er. Nun ja, ich muss es glauben. Ist halt eine andere Welt, einen Mann da unten rumlecken zu haben. Ich kann mich ja nicht so verrenken, um es selber auszuprobieren. Ich bin ja nicht die gelenkige hsm, die auf den Tag genau 20 Jahre aelter ist als ich. Im Krampfhirn bin ich 20 Jahre aelter als sie!

Ich bin nicht so verkrampft, wie Sie alle wohl aus meinem Brigitte-Blog "Motten in Manhattan" denken. Nein, seit ich aus Manhattan weg bin, gibt es dort keine Motten mehr. Nur noch Bettwanzen. Manhattan war fuer mich nur mal so ein Langzeit-Urlaub. "Leaving New York." Man geht auf das Schiff mit Marco und -schwupps - ist man in Berlin. Eine andere Welt. Von dem Mac aus, den mein Herzblatt Marco aufgestellt hat, suche ich manchmal nach "Susanne New York", um herauszufinden, wer mich da schon seit Jahren mobbt. Leider weiss ich nicht, dass "Susan" ein recht haeufiger Name ist. Und dass "Susanne" schon vor vielen VIELEN Jahren "Susan" geworden ist. Auch damit wuerde ich sie nicht finden, egal wie ich mich da oben freue.

Die Zaehne habe ich uebrigens von Papa geerbt. Aber so schoen singen wie der Papa kann ich nicht. Dazu muesste ich naemlich den Mund aufmachen. Und das nicht nur an dem Brunnen im Central Park, wo immer die chinesischen Hochzeiten stattfinden. Eine andere Welt. Demnaechst werde ich - sofern meine nette Gastgeberin hsm, es erlaubt - einen Gasteintrag schreiben mit meinen Eltern in den 60er Jahren. Oder mit mir als Baby. Bzw. mein Papi Mario Covi wird den Gasteintrag schreiben. Uebrigens - meine Mutti ist meines Papi's Inselkumpan. Wusste das schon jemand? War die Insel etwa Manhattan? Muttern in Manhattan? Und Vattern auch? Motten in Manhatten? Nutten in Manhattan?


Ich hoffe sehr, dass Ihnen meine Zaehne gefallen. Man sieht sie ja sonst nicht. Das hier ist ein Exclusive, eine andere Welt.

Der Papi - Mario Covi - war nie so ganz zufrieden mit mir.Er sagt immer, ich bin zu verkrampft. Er wollte immer eine kreative, weltgewandte Tochter. Deshalb hat er mich nach Motthattan geschickt, aber ich konnte nie so ganz aus mir herausgehen. Leider bin ich nicht so abenteuerlusig wie meine Eltern damals. Es kommt nicht von ungefaehr, dass ich mir einen Mann gesucht habe, dessen Vorname dem von Papa so aehnlich ist. Mein Papa-Komplex ist wie eine andere Welt. So was kannte ich bisher ueberhaupt noch nicht. Ich habe Papa wohl enttaeuscht. Er will so tun, als waere es nicht so, aber es ist eine andere Welt, wenn es regnet rutscht man in Flip-Flops herum, und Papa haelt mich fuer einen Loser. Papa ist maechtig von mir enttaeuscht. Ich stecke in Papas mentaler Muelltonne. Wie die Schirme in Manhatten. Ueber die habe ich sowas von gestaunt.

Danke, liebe hsm, die Du dieses Bild schon monatelang herumliegen hast, dass ich mich hier mal offenen Mundes auskotzen durte. Meine Kunden beim Auswaertigen Amt wissen ja gar nicht, wie ich wirklich drauf bin. Denen wuerde ich auch mal gern meine Zaehne zeigen, hach, offen und unbefangen sein, der Papa ist jetzt hoffentlich endlich mal stolz auf mich: Alle Welt staunt jetzt in meinen offenen Mund und sieht einen Blick in eine fremde Welt.

10 comments:

  1. liebe miriam,
    ich bin eine jener, die deine gast-einträge verschlingen und jedes mal sehnsüchtig auf den nächsten beitrag warten :-)
    dein letzter bericht, hat mich zu tränen gerührt und mich mein fernweh spüren lassen. danke, dass du uns an deinem leben teilhaben lässt. auch wenn ich dich nicht persönlich kenne, fühlt es sich doch ganz anders an.
    ich wünsche euch alles gute und liebe für euren neuen, aufregenden lebensabschnitt und freue mich auf neues aus berlin.

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  2. @ Miriam - ich finde Deinen Schreibstil ganz toll und Deine Berichte sind immer interessant. Es freut mich richtig für Dich, dass es Dir in Berlin anscheinend gut gefällt. Vielen Dank auch für die Fotos, die sind richtig super.

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  3. Hi Seemannstochter,
    gut gemacht! Bekommen schon wieder Sehnsucht nach dem Indian Summer ... Unser neues bezauberndes Kinderbuch kommt bald raus ... Ich schreibe fleissig, und Mama malt mit Leidenschaft ... Es wird heissen: "Olli Hoppel kommt unter den Rasenmäher!"
    Mach's gut und lots of love
    Deine Eltern

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  4. Liebe Miriam,
    Hässliche Zähne das muss nicht sein.Das war doch jetzt die Wahrheit, das war doch ehrlich, oder?So wie Du Dich nicht getraut hast auf Deinem Brigitte Blog. Und nun???? Hasskappe auf und raus damit, aber zackig, Du Dreck, Du Schleim...
    Wo ist der Mut, diese Worte hier unzensiert stehen zu lassen???
    Mal sehen....
    Ich könnte kotzen bei so etwas wie Dir.

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  5. ... und manche Leute kapieren halt nicht, dass man durch gehässige Kommentare mehr über sich preisgibt, als wenn man sich einfach mal zurückhält ...

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  6. Haaaaalllo HSM,

    Bitte bitte lösche den Kommentar von Heike Schubeck!!!!! Diese Person nervt!

    DANKE!

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  7. Kleine rechtliche Info für alle Beteiligten: persönliche Beleidigungen sind auch über das Internet strafbar! Siehe z.B. dgri.de (Deutsche Gesellschaft Recht u. Informatik). Kritik ist erlaubt, Beleidigung verboten (und natürlich auch bescheuert!). Miriam, toller Gasteintrag, mach weiter so, herzliche Grüße, hsm

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  8. Herzlichen Dank, hsm, für Ihr Engagement. Das hier ist mein Lieblings-Blog. Und es hat mich traurig gemacht, dass es so leicht ist, im Massenmedium Internet andere Menschen zu beleidigen und anzugreifen. Ich hoffe, dass es Miriam gut geht, Berlin sich im Herbst von seiner schönsten Seite zeigt und wir hier noch ganz viel lesen und vielleicht noch mehr so schöne Fotos zu sehen bekommen.
    Liebe Grüße

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  9. Mich hat der Kommentar von Heike Schubeck auch sehr gestört, es war wirklich niveaulos.

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  10. Nächste Woche bin ich stolze Besitzerin verschiedener Katzen-Ausstechförmchen. Sitzend, liegend, von hinten … Wie mit meinem Egon damals ...

    Was ich damit mache? Auf alle Fälle nicht nur Plätzchen backen, das sei vorab schon mal verraten. ;-)

    Lieber Gruß von Renate

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