In letzter Zeit ist es hier in diesem Blog sicher etwas langweilig geworden, weil ich aufgrund bestimmter Umstaende gerade mal wieder eine meiner selbstreflektierenden Phasen habe, und viele meiner Postings diese Tatsache wiederspiegeln. Ich oede mich gerade selbst an. Aber mir ist wichtig, bestimmte Dinge schriftlich abzuhandeln. Warum ich das oeffentlich tue, und nicht fuer mich privat (als Word-Document z. B., und auf Englisch, worin ich normalerweise denke, und mich besser ausdruecke, als auf deutsch...), weiss der Geier. Wahrscheinlich ist das mal wieder mein angeborener Exhibitionismus.:) Ich sage zwar, ich schreibe diese Gedanken vorwiegend fuer mich selbst auf, was ja auch absolut stimmt, aber ein Teilchen von mir will eben doch ein Publikum.... Mensch, was haben wir es heute wieder mal mit der Ehrlichkeit... zu viel des guten? /:
Ich hoffe, dass dieser Seelenzustand mit dem ersten warmen Fruehligssonnenstrahl verschwinden wird. Auch wenn das noch Monate dauern wird. Auch wenn ich nicht weiss, ob das genug ist, denn es geht ja um ganz bestimmte aeuseere Umstaende, die mir im Moment das Leben versaue(r)n. Und das einzige, was WIRKLICH helfen wuerde, waere, diese Umstaende zu beseitigen, bzw. mich von ihnen zu entfernen. Was ja nicht geht, und einen Grossteil meiner Misere ausmacht. Daran wird auch der Fruehling nichts aendern.
Trotzdem warte ich auf den Fruehling, und hoffe demuetig (ohne Ironie), dass ich bis dahin keine groesseren Probleme habe, als meine kleinen Seelenqualen, die ja im Grunde ein Luxusproblem sind. Denn auch so beschissen, wie ich mich im Moment fuehle, vergesse ich niemalsnie, wie gut es mir im Grunde doch geht. Ich habe Gesundheit (so weit ich weiss, ich gehe ja zu keiner Vorsorge), Sohn hat Gesundheit, habe Dach ueberm Kopf (die entsprechende Bedrohung ist noch nicht aus der Welt geschafft, aber im Moment etwas reduziert), habe Einkommen, Essen, bezahlte Tage frei, an denen ich an einem unserer drei (!) Computer vor meinem neuen Monitor ueber mein angeschlagenes Ego reflektieren kann....
Ich habe Angst, dass mir bald mal ein RICHTIGES Problem beschert werden wird, um mir zu zeigen, was fuer ein verkopfter Jammerlappen ich doch bin. Ich bin 50- einhalb, und mir ist noch nie im Leben was RICHTIG Schlimmes passiert. Wie viele koennen das von sich behaupten? (Hoffentlich mehr, als ich denke, man hoert ja immer nur ueber die "Tapferen" mit ihren "Schicksalsschlaegen", weil Gretchen Mueller sich nicht fuer tragoedie-freie Leben interessiert, die machen keine gute Story... das bedeutet aber noch lange nicht, dass die "vom Schicksal gebeutelten" auch tatsaechlich in der Mehrheit sind, nur weil man von ihnen/ueber sie mehr hoert... Punkt: Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass einem Einzelnen mal etwas Schlimmes passieren wird, ist wahrscheinlich geringer, als man denken koennte wenn man den Medien/den Gespraechsthemen "der Leute" so zuhoert.)
Und hier sitze ich rum und jammere. Mir gehoert mal ordentlich eins aufs Dach vom Schicksal. Ach, bitte nicht... bin ja schon dankbar....