Sunday, December 6, 2009

Die tuechtige Hausfrau stoesst an ihre Grenzen^^




Gestern habe ich angefangen, mein Zimmer umzuraeumen. (Eins davon, ich habe eigentlich ein Doppelzimmer mit verbindentem Durchgang.) Mir schwebt eine bestimmte Konstellation vor, Schreibtisch an diese Wand, Schraenkchen an jene Wand, diesen Schrank ganz raus, macht mehr Platz, mehr Licht, wird sich einfach neu anfuehlen, wird ganz toll aussehen, und bla bla blaaaaaaaaaaaaa. Ich habe mich wie gesagt endlich dazu aufgerafft. Ja, ich habe auch Hilfe, aber das meiste muss ich doch alleine machen, weil es mein persoenlicher Kram ist, und nur ich den effektiv ausmisten kann.

Jetzt bin ich haengen geblieben. Aber voll. Ich bin kurz vorm Durchdrehen.

Was mir vorher nur auf die nebuloeseste Art bewusst war, ist, dass man erst mal ausmisten muss, bevor man die Standorte von Moebeln veraendern kann. Und wer sich noch an die entsprechenden Debatten im "Single mit Kindern" Blog erinnern kann^^, weiss, dass ich es mit "Ordentlichkeit" nicht so genau nehme. Bei mir sammeln sich haufenweise alte Papiere und Krimskrams an, welche ich dann ueber die Jahre hinweg ganz elegant in irgendeinen Schrank, eine Schublade, usw. verschwinden lasse, weil ich zu faul bin, ordentlich auszusortieren, es aber nicht einfach so in der Gegend herumliegen lassen will. Dann siehts wenigstens *nach aussen hin* einigermassen ordentlich und gemuetlich aus. Dass ich IN den Schraenken nix mehr finde, damit habe ich mich mit der Zeit arrangiert. Denn das Ganze ist mir schon vor Jahren ueber den Kopf gewachsen. Mich mal rantrauen kam also immer weniger in Frage, je mehr Clutter (deutsch?) mit der Zeit dazukam. Bis jetzt.

Denn jetzt will ich umstellen, ich BRAUCHE die neue Konstellation einfach, ich WILL sie, habe sie mir in den Kopf gesetzt, sie schwebt mir vor meinem geistigen Auge vor, und ich weiss, dass es sich wie ein ganz neues Zimmer anfuehlen wird. In anderen Zimmern stelle ich ja auch manchmal um, aber dort hat Sohn schon vor Jahren hinter meinem Ruecken den ganzen angesammelten Klimbim rausgeschmissen. Ich habe ihm sogar gesagt, er soll machen, und mich gar nicht wissen lassen, was er entsorgt. Ich werde es nie vermissen, aber wenn ich WEISS, was rausfliegt, dann werde ich bei jedem Stueck zu debattieren anfangen. Ich kenne mich. Sohn schmeisst gnadenlos raus, das entsprechende Zimmer sieht hinterher toll aus, und ich bin gluecklich und dankbar.

Hier in diesem Zimmer muss ich es aber wie gesagt selber machen. Weil nur ich entscheiden kann, was von meinen persoenlichen Sachen (Papiere, Klamotten, Buecher, Erinnerungen, Bilder, Schnickschnack jeder Art) entsorgt werden kann, und was wichtig bzw. brauchbar ist. Und bevor man Moebel ruecken kann, muss man erst mal ausmisten. Ja, ich habe viel weggeworfen gestern. Ich glaube, unser Hausmeister wird einen Schlaganfall bekommen, wenn er die Muelleimer-Ecke und ihr unmittelbares Drumherum heute morgen sieht^^.

Aber ich bin noch nicht mal annaehernd fertig geworden. Ich haette nie, nie, nie gedacht, was fuer ein Riesen-Job das wird! Hier liegen jetzt nur noch die Sachen herum, die ich z. g. T. behalten werde. Und ich weiss nicht, wohin damit. Ich muss dauernd ueber den ganzen Haufen klettern, um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Ich bin am Verzweifeln. WOHIN mit all dem Kram??? Ich kann keine Moebel ruecken, bis das alles weg ist. Ich kann meine Yoga/Pilates Uebungen nicht machen, weil alles zugesaut ist, kein Platz auf dem Boden.

Aber HEUTE muss ich das irgendwie fertigbekommen!!!! Denn wenn es HEUTE nicht gemacht wird, dann muss ich mindestens noch eine Woche damit leben, und bis dahin werde ich den Verstand verlieren. Ich kann nicht mehr. Klar, theoretisch koennte ich auch unter der Woche dran arbeiten. Nach dem Motto "jeden Tag ein bischen, und auf einmal ist alles geschafft". Aber so ticke ich nicht. Ich will's jetzt, alles, auf einmal. Ich will's richtig und schoen, und gemuetlich. Ich kann DAMIT nicht noch eine Woche leben!!! Und ueberhaupt mache ICH an Wochenabenden nichts, was auch nur im entferntesten nach unangenehmer Pflicht anmutet. Dafuer sitze ich den ganzen Tag in der Schlangengrube, am Abend will ich Spass. Oder Ruhe. Oder beides. Aber HAUSARBEIT? Eher nicht. Wer bin ich denn.

Wann komme ich normalerweise abends heim, wuerde der Normalo fragen. So um 6. Aha. Ist doch noch frueh. Da kannst du doch noch locker zwei Stunden jeden Abend..... NEIN!!!! Man darf nicht vergessen, dass ich nicht wie ein Normalo ticke. Fuer mich bedeutet Feierabend genau das: FEIERABEND. Fuesse hoch. Basta. Da bin ich eisern. Was sind das fuer Leute, die noch alle moeglichen "Pflichten" ausueben wenn sie nach Hause kommen, anstatt die Fuesse hochzulegen? Keine Ahngung. Nicht meine Welt. Ausserdem habe ich ja sehr offenbar gerade meine eigenen Probleme hier, was gehen mich da die Gepflogenheiten anderer Leute an, hallo?!

Der Punkt ist, wenn's heute nicht gemacht wird, wird's NIE gemacht. Ich bin schon kurz davor, in einem Anfall von Nervenzusammenbruch die ganze Scheisse aus dem Fenster zu befoerdern. Mit jedem Druebersteigen werde ich aggressiver. Mensch, was hab ich mir DA angefangen! :-O Haette ich den Scheiss halt gut sein gelassen. Die alten Telefonrechnungen und Papiere und was weiss ich lagen seit 2002 friedlich in ihren Schubladen/Verstecken. Ich habe mich uebernommen. Oh Gott.

PS. Ich war etwas erstaunt, als ich sogar Papiere von 1999 und 2000 fand. Also von BEVOR ich ueberhaupt in dieser Wohnung war. WTF? Aber dann daemmerte es mir sehr schnell: Ach ja. Ich habe ja damals bei meinem Umzug im Mai 2001 ALLES IN DEN SCHRAENKCHEN GELASSEN, und den Moebelpackern gesagt, sie sollen Klebeband vorne draufpappen, damit im Transport die Schubladen nicht aufgehen, und alles herausfaellt. War irgendwie einfacher, als vorher auszumisten. Unverbesserlich. Hoffnungslos. Hilfe, ich habe den Kampf verloren... :(

1 comment:

  1. Das Bild ist echt geil, sieht aus wie Dresden nach dem Bombenangriff. Die haben sich nicht mal selber wiedergefunden.

    clutter == Plunder

    Du bist Spitze! :-)

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