Ich werde mal wieder eine kleine Pause einlegen. Ob nur von einem Tag, oder mehreren, weiss ich noch nicht. Ich bin im Moment so deprimiert ueber die SACKGASSE, welche mein Leben darstellt (hier schreibe ich nur ueber den Job-Anteil, aber ich sitze noch auf ganz andere Arten in der Falle), dass ich sicher nur Scheisse schreiben wuerde, die mir hinterher peinlich ist. Also einfach mal ein bischen die Klappe halten, bis das vorueberzieht. Und was soll das Aufschreiben sowieso? Was kann man MIR raten (nicht, dass ich nach Rat suche)???? "Guck mal, DU HAST DEIN GANZES LEBEN NOCH VOR DIR!"? "GUCK MAL, WAS FUER TOLLE TALENTE DU HAST!"? "GUCK MAL, WAS DU DIR AUFGEBAUT HAST, DU HAST WAS ERREICHT, DU HAST ABGESICHERTHEIT, DU HAST MACHT!" Nein, Leute, die mich im RL "kennen", wenn die mir was Aufbauendes sagen wollen, kommen immer so Sprueche wie "Guck mal, du hast ganz alleine deinen Sohn grosszegogen, du gehst schon dein Lebenlang arbeiten, das soll dir mal einer nachmachen, das ist doch eine TOLLE LEISTUNG, HUT AB!" In anderen Worten "Du bist ein Loser, und wir kratzen am Boden herum, um das IRGENDWIE POSITIV HINZUDREHEN!"
Die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich NIE Verantwortung wollte, immer "leichte" Jobs, keine Belastung mit "Familie", also, alles, was potentiell Sicherheit bedeuten koennte, habe ich abgelehnt. Und jahrelang ist das auch gutgegangen. Und heute merke ich mehr und mehr, man bekommt kein "tolles" Leben, ohne WAS DAFUER ZU TUN, das einzige, was man irgendwann bekommt, ist DIE QUITTUNG! Niemand im Leben hat mich lieb genug gehabt, mich vor mir selbst zu schuetzen, mich aufzufangen. Die haben mich einfach nur machen lassen. Die koennen sich ja jetzt alle schoen aus der Affaere ziehen, wie sie schon immer gemacht haben.
Wir sind uns in vielem ziemlich ähnlich, denke ich manchmal. Hättest du dich wirklich "vor dir selbst" beschützen lassen? Ich hab mich lange auf dem "vermeintlich richtigen Weg" von denen die mich "liebten" beschützt festhalten lassen, aber bin dort nur lustlos vor mich hingestolpert und hab mich immer wieder halbherzig losgerissen und auf eine destruktive Art den sicheren Weg boykottiert. Bis ich endlich meinen Weg gegangen bin. Der ist nicht sicherer, aber es ist meiner. Ich bin eine, die sich den Kopf selbst anstoßen muss. Mich kann man nicht wirklich zurückhalten oder vor mir selbst beschützen. Ich mache dann auch nur Mist oder bin todunglücklich. Ich teile allerdings die Ansicht, dass mich auch niemand wirklich geliebt hat und auch nicht verstanden.
ReplyDeleteMir haette es schon gereicht, wenn mein Vater damals etwas gelassener damit umgegangen waere, dass ich mir einen Ami angelacht hatte. Dann haette er naemlich nicht meinen TROTZ aktiviert, welcher mich diesem praktisch in die Arme trieb. Was eine Kettenreaktion ausloeste, die mich jetzt langsam einholt. Denn das hat meine Zukunft in Stein gemeisselt. Oder noch vorher - wenn er mir mal zugehoert haette, und mich auf die Realschule haette gehen lassen, anstatt das Gymnasium zu erzwingen, und immer weiter zu erzwingen, bis in die Oberstufe, anstatt mich wenigstens nach der 10. Klasse mit der mittleren Reife abgehen zu lassen, um eine Lehre zu machen. Dann waeren bestimmte Situationen gar nicht erst aufgekommen. Was ICH wollte, wurde nie erhoert. Dass ich dann durchdrehte, sobald ich volljaehrig war und Freiheit schnupperte, haette jeder "normale" Elter verhindert, anstatt mich nur zu benutzen, sein eigenes Ego zu befriedigen. Was ICH wollte, danach hat keiner gefragt. Es hiess immer nur "ohne Abitur kann man heute nicht mal mehr Klofrau werden". Das war in den 70er Jahren. Von denen man heute so oft hoert, dass es doch soooo einfach gewesen war, eine Lehrstelle zu finden im Vergleich zu heute. Da kann ich nur bitter auflachen. Mir wurde zu der Zeit was ganz anderes vermittelt.
ReplyDeleteGenau! Aber das fängt noch früher an. Sie begreifen nicht, dass ein Kind ein eigener Mensch mit eigenem Charakter und Fähigkeiten ist, der DAFÜR geliebt werden will, muss möchte ich fast sagen. Allein für sein Dasein. Das ist nämlich schon das Besondere. Aber nein, man wird als Annex betrachtet, als Fortsetzung ihrer selbst, man wird so hingebogen, dass es (für sie) passt. Und sie vor allem in ihrem Elternsein nicht (über-)fordert. Du hast eigene Ideen? Vergiß es. Wenn du das Kind unreifer ängstlicher Eltern bist, dann ist alles, was mit Ausbrechen aus diesem System zu tun hat GEFÄHRLICH. Du zweifelst damit ihre eigene Existenz an. Das ist VERBOTEN. Mich hat man so eingezwängt, dass ich mit 18 nicht mal mehr gewagt habe, das zu machen, was ich wirklich will. Aber erfolgreich im klassischen Sinn wurde ich auch nicht. Bzw. irgendwie schon, aber unglücklich. Deswegen mach ich dann die komischen freiheitshungrigen Sachen mit Mitte 40. Auch nicht besser.
ReplyDeleteUm mal konkret zu werden. Mich hat man massiv davor beschützt, dass ich nach dem Abi für ein Jahr nach Frankreich gehe, damit ich nicht dem nächstbesten charmanten Franzosen erliegen würde, der mir dann ein Kind macht und mich sitzen lässt und ich habe mein Leben verpfuscht. Hatte zur Folge, dass ich mich brav daheimgeblieben immer in sehr freiheitsliebende Abenteurer verliebt habe, langaarige Hippies (auweia) etc. die mich auch sitzen ließen, allerdings ohne Kind. Das einzige Mal, als ich den für die Eltern aufatmenden klassischen Partner wählte, hab ich mich irgendwann zu Tode gelangweilt und ihn sitzen lassen. Bis ich dann nach Jahren doch nach F gehe, mich in einen Franzosen verliebe, der erste Mensch, der mich wirklich so liebte wie ich bin, der verlässt mich auch, nicht ganz freiwillig immerhin und lässt mich zwar nicht mit Kind zurück, aber mit Schulden.
ReplyDeleteIch glaube, man muss sein Leben selbst leben und den Weg selbst finden. Geht nicht anders.
Hallo Christiane, vielen Dank fuer deine netten, durchblickenden Kommentare. Du scheinst wirklich vieles zu verstehen. Vielleicht werde ich irgendwann mal ein paar Detail-Eintraege ueber meine Jugend/Kindheit schreiben. Das waere doch mal eine interessante Abwechslung von Frau Zipperlein und Verarschungen? Doch, ich glaube, zu der Idee hast du mich gerade inspiriert.
ReplyDeletePS. Den Spruch mit dem Kind machen und sitzen lassen kenne ich auch. Ooooooh, wie kenne ich den. Hatte schon jahrelang nicht mehr dran gedacht *winke an Oma im Himmel*^^
Aber.... "langhaarige Hippies"??? Die gabs doch in der Form in den 70ern gar nicht mehr, und du bist noch ein paar Jaehrchen juenger als ich.... allerdings kann ich mich gut daran erinnern, dass in den 60ern (als ich noch kleines Kind war, so unter 10) mein Opa immer auf "die Langhaarigen" geschimpft hat. Und es immer hiess "komm DU nur nicht mal mit so einem Langhaarigen an!" Dann kam ich mit einem extrem Kurzhaarigen (Soldat) an, und es war auch wieder nicht recht... ^^
Hallo zusammen,
ReplyDeletees gibt vielleicht Eltern, die ihre Kinder wirklich sooo gut kennen dass sie sie mit Auflagen vor sich selbst schützen können. Fragt sich nur wie lange das gut geht, irgendwann muss man ja auf eigenen Beinen stehen.
Außerdem kann es nicht schaden wenn man sich den "Kopf stößt" und daraus lernt - oder auch nicht. Ist ja auch egal, ist ja das eigene Leben. Aber wenigstens kann man dann höchstens auf sich selbst sauer sein.
Wenn man aber immer fremdgelenkt wird, ist das tierisch frustrierend.
Kluge Eltern sollten wissen, dass aus DEREN "Lebensweisheiten" eine Trotzwelle entsteht/entstehen kann.
Zu den langhaarigen Hippies. Vielleicht gibts nicht mehr die Hippies, aber langhaarige noch immer :)
Damit grüße ich mal wieder meinen Vater, Doc Martens-beschuht und stolz darauf ;)
LG
Mel
Hallo Mel... genau, "gute Eltern" lassen es zu, dass man sich den Kopf stoesst und daraus lernt.... aber SIE FANGEN EINEN DANN AUCH AUF. Oder vielleicht erwarte ich da zuviel. Ich bekomme nur immer mit, dass Leute, die sogar schon tief im Erwachsenenalter stecken noch von ihren Eltern "gerettet" werden, bzw. aus verzwickten Situationen herausgeholfen bekommen. Anstatt nur zu hoeren zu kriegen "WIR haben dir ja alles geboten, du wolltest ja nicht hoeren". Und einen mit diesem Spruch elegant im Stich lassen. Der noch nicht mal stimmt, denn "geboten" haben sie in dem Sinn wirklich nichts... Ich hab's denen mit meiner Abhauerei ziemlich leicht gemacht (eines der Dinge, fuer die ich mir heute in den Arsch trete...). Und sie haben sich dran gewoehnt, dass sie nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Wie gesagt, irgendwann werde ich ueber all diese Sachen mal genauer schreiben. Das sprengt im Moment die Kommentarfunktion.
ReplyDeletenaja vielleicht spätberufener Hippie, aber 12 Jahre älter als ich, frei Liebe predigend und praktizierend, lange Haare, etc. das was in meiner sauberen Familie als Gammler oder ungewaschener Kerl galt, hihi... das waren Zeiten... aber so lustig wars nicht.
ReplyDelete*schmunzel* @christiane
ReplyDelete@hsm: schön ist auch der Elternsatz: haben wir Dir doch gleich/immer gesagt *würg*
LG
Mel