Edit: Bild entfernt
Ich hatte urspruenglich nach alten Bildern von mir gekramt, um mich weiterhin in dem Wissen zu bestaetigen, dass ich schon immer duenn, blass, und mickrig gewesen bin - in jedem Alter. An diesem Bild hier bin ich irgendwie haengengeblieben, aber letztendlich aus anderen Gruenden. Ja, man sieht, dass ich im Sommer, in dem ich 3 wurde, keinen von diesem typischen Kleinkinderspeck hatte. Keine "feste Beinchen", keine "kraeftigen Aermchen". Und dass ich trotz Sonne schneeweiss war, um nicht zu sagen..... hier kommt es schon wieder, das Schimpfwort... blass. Ich kann mich noch an diese Zeit erinnern. So ganz entfernt und bruchstueckweise, wie man sich an einen Traum erinnert. Und an so manchen gramgebeugten Erwachsenen, der kummervoll feststellte, dass "das arme Kind so blass" sei. Und man kann deutlich erkennen, dass Muttern sich eine schoene, GESUNDE Sonnenbraeune zugelegt hatte. Als kleines Kind hatte sie genauso "kaesig" (noch so ein Ausdruck, den ich ganz vergessen hatte) ausgesehen, wie ich. Ich habe Bilder. Sich diese Hellhaeutigkeit gewaltsam herauszupruegeln hat Muttern zu ihrer Lebensaufgabe gemacht. Immer die Sonne ins Gesicht scheinen lassen "fuer ein bischen gesunde Farbe" war Mutterns Devise. Heute, mit 73, sieht sie entsprechend aus. Und macht es trotzdem immer noch. Nun denn.
Zurueck zu mir. Ich mag dieses Bild, denn mir wird bei laengerem Hinsehen klar, dass ich schon in so jungem Alter meine heutige Kernpersoenlichkeit hatte. Und sie auch nie wirklich abgelegt hatte, um dann irgendwann verzweifelt nach meinem verlorenen "inneren Kind" zu suchen. Ich hatte nie weit von ihm gestreunt, diesem meinem inneren Kind. Essenziell war ich auf dem Bild schon genau der gleiche Mensch, der ich heute bin, ein bischen kuerzer. Man hat es nicht geschafft, das aus mir herauszupruegeln. Warum so viele Menschen sich selbst verlieren, kann ich nicht verstehen. Bei mir waere das gar nicht gegangen. Wenn mich mal jemand verbiegen wollte, ging ich einfach in Deckung, und lebte in meinem Kopf, meinen Gedanken. Aber das war/ist immer nur temporaer notwendig. Wie Unkraut kam und komme ich immer wieder hoch. Aus diesem Menschlein KONNTE eigentlich gar nichts anderes werden, als die heutige hsm.^^
Auf diesem Bild wollte Muttern, dass ich ihr den Ball und den Schwimmring gebe. Warum, weiss ich nicht mehr. Ist auch egal. Ich hielt trotzig/aengstlich daran fest. Laut Muttern fing ich kurz darauf an, wie am Spiess zu bruellen, und meinen Scheiss noch mehr an mich zu klammern. Irgendwann musste sie aufgeben.
Ja, das ist hsm wie sie leibt und lebt. Die selben Persoenlichkeitszuege, die mich mich heute mit Sonnenbrille und muerrischem Gesicht vor Eindringlingen schuetzen laesst. Teilen? Naechstenliebe? Herzlichkeit und Interesse am Anderen? Urvertrauen? Fehlanzeige, alles. :) Und das ist auch gut so. Wenn man sich solche "Tugenden" antrainiern muss, sind sie ja doch nur Krampf, und haben mit dem, was man wirklich im tiefsten Innern ist, nicht das Geringste zu tun. Dann doch lieber "schlecht", aber echt.
Ich weiss noch, dass ich kurz darauf in den Kindergarten sollte. Nie war eine Aktion mehr fehlgeschlagen. Diesen Versuch mussten die Erwachsenen in meinem Leben sehr schnell an den Nagel haengen. Und... ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich mich fuehlte, als ich lauthals bruellend bei meiner Oma auf dem Kuechentisch sass, waehrend sie mich fuer den Kindergarten fertig machte: Angst. Angst verlassen und alleine auf all die fremden Kinder losgelassen zu werden und schoen mit ihnen spielen zu muessen, anstatt gemuetlich bei Oma in der Kueche sitzen - und automatisch im Mittelpunkt stehen - zu duerfen. Und das tun zu duerfen, was ich wollte, anstatt mich einer Gruppe anpassen zu muessen. Das ist die gleiche hsm, die heute lauthals bruellt und tritt (wenn auch innerlich inzwischen), wenn sie auf eine Situation losgelassen wird, wo sie netten, niveauvollen Smalltalk im herzlichen Plauderton mit anderen Leuten machen muss.
Ja, meine Persoenlichkeit war schon gefestigt lange bevor ich ueberhaupt in die Schule kam. Und mein zukuenftiges Aussehen ebenfalls. Und das ist auch gut so. Denn dieses kleine Kind da oben wuerde vielleicht irgendwann mal 50 werden, aber eben nie 50 *sein*. Ich mag dieses Kind. Und ich mag mich. Ich gucke heute in den Spiegel in dem Wissen, dass ich mir immer treu geblieben bin. Und das ist ein saugutes Gefuehl.
PS. Man beachte bitte die flacharschige alte Schachtel, die da hinter Muttern auf der Liegewiese steht.^^ Irgendwann fing mein Vater an, mir solche Gruselgestalten im Schwimmbad aufzuzeigen, und wir haben uns gemeinsam an den blumigen Aerschen und fetten Baeuchen ergoetzt.^^ Irgendwie wusste ich schon damals, dass ICH... SO nie aussehen wuerde...
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