Heute Morgen musste ich echt schmunzeln. Nun ja, man soll ja jeden Tag mit einem Schmunzeln anfangen, aber wie oft kann man von der Situation, die einen schmunzeln laesst, zusaetzlich auch noch etwas Wertvolles LERNEN?
Ich habe das unverschaemte Glueck, gerade so eine Situation habe erleben zu duerfen. Am Fruchtstand auf dem Weg von der Subway zum Buero holte ich mir drei Bananen. Vor mir war eine junge Frau von etwa 25 dran. Der mittelalte Mann vom Fruchtstand hat mit der jungen Frau lange geflirtet, hat sie extra lang und langsam bedient, gezwinkert, gelaechelt, rundum zuvorkommend behandelt. Dann kam ich, nahm drei Bananen und legte ihm einen Dollar Schein hin. Wollte ihm gerade einen schoenen Tag wuenschen und weitergehen. Dann drehe ich mich noch mal nach ihm um und frage ihn hoeflich nach einer kleinen Plastiktuete fuer die Bananen. Er gibt mir mit launischer Miene eine Tuete, macht sie nicht auf, tut die Bananen nicht rein, hier mach's selber.
Da musste ich doch sehr lachen, als ich den Unterschied zwischen seinem Verhalten mir gegenueber und seinem Verhalten der jungen Frau gegenueber feststellte. Tja, wenn man aelter ist, wird man halt nicht mehr so angeflirtet, dachte ich schmunzelnd. Die Zeit hatte ich auch mal, jetzt ist halt die naechste Generation dran. Das ist der Lauf der Welt. Ich will ja auch schliesslich gar nicht nach meinem Aeusseren beurteilt werden, sondern nach dem, was ich sonst so zu bieten habe, und das ist recht viel.
Ich musste immer mehr schmunzeln als ich ueber die Gelassenheit des Alters nachdachte. Ich habe nicht etwa grimmig geguckt und den Bananenmann angefahren mit den zornigen Worten: "Aha, die Junge vor mir bekommt den Service With a Smile und ich Alte krieg die Tuete vor den Latz geknallt nach dem Motto Mach's Doch Selber. Unverschaemtheit. Mich haben Sie zum letzten Mal gesehen!". Nein, das waere die alte hsm gewesen. Die neue hsm musste schmunzeln ueber ihre Unsichtbarkeit im Vergleich zur juengeren Generation. Ich hatte meine Jugend, jetzt sind halt die Naechsten dran. Dank meiner Therapeutin sehe ich es mal so: Ich bin nicht traurig, dass die Jugend vorbei ist, sondern dankbar, dass ich sie ueberhaupt erleben durfte. Das musste ich auch erst lernen. Nun freue ich mich am Anblick junger Menschen, denen der Hof gemacht wird, waehrend so Alte wie ich genervt abgefertigt werden. So ist der Lauf der Dinge halt. Da kann man gegen wettern, oder man kann es als Gelegenheit begruessen, als Chance. Ich habe mich fuer mich fuer letzteres entschieden, denn Glueck ist schliesslich ein Tuwort.
Das Leben ist so vergaenglich wie mein Loewenzahn da oben. Der steht ja schliessllich als Symbol fuer meine Einstellung, der ist nicht durch Zufall da gelandet.
Ich wuensche allen einen wunderschoenen Montag!
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