Ich habe es durch den ersten Alltag geschafft (zwei Tage insgesamt). Auch wenn ich gestern abend, als ich das Buero verliess, einen ungeheuren Schmacht hatte. Der dauerte aber nicht lange, man darf nur nicht nachgeben, dann geht er von selber weg. Er haelt sich sowieso von vornherein in Grenzen, denn wenn mein Unterbewusstsein "weiss", es gibt keine Kippen, dann stellt es sich auch nicht soooo darauf ein, zu bestimmten Zeiten nach ihnen zu verlangen. Und andere Routine. Ganz wichtig. Dinge tun, die ich nicht mir Rauchen verbinde. Und wenn's ganz schlimm wird, mir immer sagen "JETZT hast du noch die Macht" (siehe letzten Eintrag).
Natuerlich hat sich mein alter Freund, der Hypochonder, auch schon gemeldet. Der kommt ja jedesmal, wenn sich etwas bei mir zum Guten wendet. Auf einmal war ich fest ueberzeugt, dass der Schaden schon angerichtet ist. Man hoert so viele Schauergeschichten von Leuten, die von ihrer Lebensweise eingeholt werden, NACHDEM sie eine Lebensumstellung gemacht haben! Einmal hoerte ich von einem, der an Krebs starb 14 Jahre!!!!! nachdem er anfing, gesund zu leben! Und der, der davon erzaehlte, hat immer gesagt "Ja, der hatte halt Altschulden zu bezahlen." Solche Einstellungen finde ich sehr hilfreich. Pfui Teufel. Dennoch bin ich manchmal davon ueberzeugt, dass ich es mir schon angetan habe, und dass es gerade, wenn ich Hoffnung schoepfe, mit dem Knueppel kommt und mir zeigt, wo der Hammer haengt. Oh Gott. Erst zwei Tage. Noch vollkommen wackelig. Und jetzt kommt schon der Hypochonder. Warum fuehle ich mich immer so schlapp? Liegt es wirklich nur am Rauchen? Nein, diese Stimme muss ruhig gelegt werden. Das ist nicht aufbauend. Natuerlich liegt es am Rauchen. Woran soll es sonst liegen. Ich habe doch eine Meise.
So, das war jetzt wirr und in Eile in die Tasten gehauen. Aber es wird in naechster Zeit mein Thema sein. Fuer manche vielleicht langweilig, denn wenn man nicht selbst schon mal gegen Sucht (vorzugsweise Kippen) gekaempft hat, hat man vlt. keinen Bezug dazu.
Ich muss nur jeden Tag mit dem Gedanken anfangen: Heute gibt es keine Zigaretten. Und auf den Schmacht, der um eine gewisse Tageszeit sich melden wird, vorbereitet sein. Und iyhn in die Wueste schicken. Zusammen mit dem Hypochonder, der sich komischerweise NIE meldet, wenn ich tatsaechlich ungesund lebe, sondern erst, wenn ich damit aufhoere.
PS. Ueber das, was mir der Hypochonder so alles ins Ohr fluestert, werde ich leider nicht im Detail eingehen koennen. Denn damit habe ich schon mal ueble Erfahrungen gemacht. Da war die Sache von vor 4 Jahren, wo Frau Z. angeblich Eierstockkrebs hatte. Und ich bildete mir auf einmal irgendwelche Symptome ein. Da war ich noch in der BriCom. Und habe darueber geschrieben. Die Reaktionen waren natuerlich zum groessten Teil die ueblichen, unoriginellen und am Kern vorbeisausenden Anfeindungen. Aber da war diese eine Posterin. Violine. Schon lange dort, ist glaube ich immer noch dort. Die ist ziemlich intelligent, und wusste wohl, wie man mir WIRKLCIH beikommt. Schrieb von wegen meiner "Symptome" diesen "netten Ratschlag": Ich solle das sehr ernst nehmen. Sie haette mal ganz nebenbei beim Arzt erzaehlt, dass sie so einen dicken Bauch bekommen haette. Und bevor sie wusste, wie ihr geschah, wurde ein zwei Kilo schwerer Tumor herausgeschnitten. Darum sollte ich es bitte ernst nehmen, wenn mir die Gegend um den linken Eierstock ploetzlich wehtut. Es KOENNTE ja auch wirklich was sein, bla bla bla....
Solche Trollereien brauche ich nicht, weder online noch im RL. Wenn ich mir irgendwelche Zipperlein einbilde, mache ich es mit mir selber ab. Der Trollfilter hier ist immer noch angestellt aus offensichtlichen Gruenden, und ich sage nur DAS IST AUCH GUT SO.
Jetzt freue ich mich auf einen weiteren Kippen-freien Tag, und ein langes, gesundes Leben (na ja, so "lang" man sich eben noch erhoffen kann, wenn man schon 50 Jahre auf dem Konto hat....)
Edit - Nachtrag: Nach zwei Tagen habe ich noch dauernd leichten Raucherhusten, und muss mich dauernd raeuspern. Mensch, was habe ich mir da angetan. Diesmal habe ich es wirklich auf die Spitze getrieben. Hoffentlich geht das wieder weg, und bleibt nicht chronisch, bzw. hoffentlich ist es kein Anzeichen von etwas Schlimmem? Sonst war das immer schon gleich am naechsten Tag weg, falls ueberhaupt erst vorhanden... mir gehoert ein ordentlicher Tritt in den Arsch. Wie kann man sich freiwillig so zurichten? Wer weiss, was ich mir sonst noch angetan habe, ich kann ja nicht in meinen Koerper gucken, und wie ich zu Vorsorgeuntersuchungen stehe, duerfte ja bekannt sein... In Gedanken sehe ich mich schon an so einer komischen Sauerstoffmaschine, trotz aufhoeren...
Ach ja. Und heute morgen in der U-Bahn habe ich mir auf einmal ein paar Momente lang eingebildet, ein leichtes Ziehen in der Herzgegend zu spueren. Langsam wird's bizarr. Der Hypochonder macht sich noch vollkommen ungaubwuerdig, weil er gleich am Anfang schon so aufdreht... langsam muss ich ueber mich selber lachen.^^
als bisher lebenslanger NR kann ich da nicht mitreden, finde es aber beachtlich wenn man so einen Willen an den Tag legt.
ReplyDeleteVor 10 Jahren hat mein Mann von heute auf morgen aufgehört zu rauchen, keine Ahnung wie er das geschafft hat.
Mir mangelts da wohl an Disziplin, daher kann ich es nicht nachvollziehen.
Wünsche Dir tiefe Atemzüge an Tag 3
LG
Mel
Von heute auf morgen aufhoeren ist eigentlich das Einzige, was geht. "Reduzieren" habe ich auch schon durch, aber ist man nach 1 oder 2 Tagen doch wieder beim alten Pensum. Schaetze dich gluecklich, dass du lebenslanger Nichtraucher bist. Man kann wirklich nicht absehen, auf was man sich langfristig einlaesst, wenn man erst mal anfaengt. Und nach den Aufhoerphasen immer wieder anfaengt...
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