Morgen abend muss ich noch mal zu dieser bloeden Zahnaerztin. Kann's nicht umgehen, denn ich habe seit 3 Wochen eine temporaere Krone im Mund, und morgen soll sie in eine permanente ausgetauscht werden. Also bin ich mitten in der Behandlung. Keine gute Zeit, gerade JETZT zu wechseln. Das waere nicht besonders schlau, und wuerde nur fuer Chaos sorgen. Und ich habe gerade all den Chaos, den ich verkraften kann. In naher Zukunft werde ich die aber in die Wueste schicken. Ausser dem dummen Gequatsche gibt es bei der auch noch einiges andere, was mir nicht mehr geheuer vorkommt. Deren Sitzungen mit mir sind gezaehlt. Sie weiss es nur noch nicht^^.
Seit ich das letzte mal bei der war, bin ich vollkommen durch den Wind. Wegen der bloeden Sprueche. Und vor allem in der vergangenen Woche bin ich noch mehr durch den Wind, als sonst. Was die bei mir losgetreten hat, laesst sich nicht von heute auf morgen abschuetteln. (Das ganze StayFriends Drama z. B. war wie gesagt nur ein Stellvertreter Problem.) Ich fing an, mein ganzes Leben zu hinterfragen, bin immer noch dabei, und weiss auch nicht, wann das ein Ende nehmen, und mein Selbstbewusstsein wiederkommen wird. Und morgen wird moeglicherweise noch mehr kommen. Ich will da nicht hin, aber es bleibt mir nichts anderes uebrig. Denn die Scheiss Krone muss ja fertig gemacht werden.
Zu allem Ueberfluss habe ich jetzt auch noch Stress mit Handwerkern, und auch das ist mit dummen Spruechen verbunden. Irgendwer ist dann doch noch gekommen heute morgen. So gegen 12. Nachdem ich zweimal dort angerufen habe, und mit der Faust auf den Tisch gehauen habe. Einer, der laut Sohn (der war zu Hause, ich habe vom Job aus geschaltet und gewaltet) UEBERHAUPT KEIN ENGLISCH SPRACH. Der kam, um zu MESSEN. Und morgen sollen die angeblich noch mal kommen, um die eigentliche Arbeit zu machen. Ich war bloed genug, im Buero von meinen Handwerkerleiden zu erzaehlen, und darauf kam ein Spruch (nicht von Frau Z., die war heute nicht da, irgendwer da oben hat wohl doch noch Gnade mit mir), dass das ja wohl normal sei, und jedem schon mal passiert sei, dass Handwerker nicht kommen. Und die Rakete ging los. Weil ich es satt bin, mich mit 0815 Spruechen abspeisen zu lassen von Leuten, die reden koennen, aber niemalsnie einen Finger fuer einen krumm machen wuerden. NIE. Ich kenne das noch ganz anders aus den Suedstaaten: "Wer soll denn da kommen? Wie heissen die? ...... Ach, den kenne ich. Den werde ich mal anrufen, und bei ihm auf den Putz hauen, damit er dir gerecht wird. Mach dir keine Sorgen." Immer hat einer mich beschuetzt, sich fuer mich eingesetzt, Beziehungen spielen lassen. In NY? Pustekuchen. Sprueche, nichts als Sprueche. Aber keine Handlung. Nach dem Motto "wir haben's alle schwer. Willkommen im Leben". Eine Frechheit. Ich muss dringend mal wieder neue Leute kennen lernen.
Wie man sieht, habe ich ein Posting von heute, und eins von gestern, geloescht. Weil ich schon die ganze vergangene Woche vollkommen durchgetrudelt bin, und manchmal mehr von mir und meinen Gedanken preisgebe, als mir im Nachhinein angenehm ist. Impulsiv Gefuehle und Gedanken unzensiert fuer die Oeffentlichkeit dargrlegt habe. Nicht gut. Also geleoscht. Weg damit. Nun denn.
Warum ich das jetzt zum Thema mache? Weil es mal wieder eine gute Gelegenheit ist, zu demonstrieren, wie man sich verhaelt, wenn man etwas loescht. Ich sehe im Netz viele Postings, die kommentarlos verschwinden. Das halte ich fuer ziemlich ungezogen. Auch wenn man es manchmal nur schwer erkennen kann, habe ich einen gewissen Respekt meiner Leserschaft gegenueber. Und das drueckt sich in meiner Loeschhandhabung aus. ICH MERKE AN, DASS ICH ETWAS GELOESCHT HABE, UND SCHREIBE NOCH GANZ KURZ EINEN GRUND DAZU. Man kann sich mal was anders ueberlegen, das finde ich okay, daran ist nichts auszusetzen. ABER.... man sollte wenigstens kurz dazu stehen (braucht kein tiefgruendiger Roman zu sein, ein kurzer Satz oder ein oder zwei Worte reichen durchaus). Anstatt ein Posting wortlos verschwinden zu lassen, und so zu tun, als haette es das Posting nie gegeben. Das halte ich fuer eine Unverschaemtheit. "Geloescht, anders ueberlegt". Was ist daran so schwer? Ich halte das fuer respektvoll. Ich meine, viele Leute haben die Postings gesehen, und dann sind sie auf einmal weg - OHNE ERKLAERUNG?? Ich persoenlich bin immer sehr irritiert, wenn ich ueber so was stolpere. Und mache es mir zur Aufgabe, das anders zu handhaben. Ich werde nie etwas loeschen, ohne wenigstens dazu zu stehen. Meine Leser sind naemlich keine Trottel. ("Wenn ich das jetzt stillschweigend verschwinden lasse, werden die sicher denken, sie haetten sich das Gelesene nur eingebildet, und zur Tagesordnung uebergehen." Leute, die so eine Einstellung haben, haben nichts im Netz verloren. Zum reinen Lesen, ja. Aber nicht zum Posten. Meine Meinung.)
Habe ich schon mal erwaehnt, dass ich MITTWOCHE absolut HASSE? Falls nicht, blitzt es trotzdem zweifelsohne in meinem Posting-Muster durch, Mittwochs bin ich immer am meisten gestresst und bedient. Der Grund ist wahrscheinlich, dass mittwochs die Woche schon viiiiiel zu lange geht, aber andererseits auch noch kein Ende in Sicht ist. Man kommt sich vor wie in einer Falle, kein Fluchtweg wohin man guckt.
Meine lieben Leser (und ich meine das woertlich, ich richte mich hiermit ausschliesslich an die LIEBEN, die sich tatsaechlich fuer mich interessieren, und nicht nur mal schnell gucken kommen, ob ich gerade wieder irgendwelche alten Schachteln "beleidigt" habe; solche koennen mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben): Ich habe in der letzten Woche oder so ziemlich die Sau raushaengen lassen, und einige meiner ueblichen Fans haben sich offenbar zurueckgezogen. Habe ich nicht neulich gesagt, dass man mich, wenn man wirklich jeden Aspekt meiner Persoenlichkeit kennen lernt, NICHT MEHR LEIDEN KANN? Das war kein Scherz. Das hat man ja jetzt gesehen. Ich vermisse die netten Kommentare, und ich bin nicht zu stolz, das zuzugeben. Aber wenn ihr wegbleiben wollt, weil ich dieser Tage ein absoluter Abtoerner bin, kann ich auch damit leben. Ich schreibe ja schliesslich in erster Linie fuer mich selbst. Um ein bischen Ordnung in das momentane Knaeul da oben in der Birne zu bringen.
tataaaa, die Geister die Du riefst :)
ReplyDeleteHabe alle Deine Einträge verfolgt, bin im Moment aber etwas leer um was sinnvolles zu schreiben und bevor ich Dir nur Grütze hinterlasse, bleiben die Finger lieber von der Tastatur fern.
Aber heute habe ich von Dir eine gute Vorlage geliefert bekommen: war Dir das in den Südstaaten wirklich immer so recht das sich die Leute für dich gekümmert haben, kamst Du Dir nicht "beschnitten" vor?
Habe Dich bisher eher eingeschätzt das Du es für störend und entmündigend empfindest wenn Dir jeder solche "Kämpfe" abnimmt.
LG
Mel
Ja, das dachte ich damals auch. Deshalb wollte ich auch aus den Suedstaaten weg. Um mal festzustellen, was ich alleine machen kann, ohne Beziehungen, ohne Sonderbehandlung bla bla bla (dabei ist das in den Suedstaaten normal, dort wird Hilfe mit Wonne gegeben, hier in NY ist man sehr geizig damit, auch angenommen wird sie nicht gerne, ist mir schon oft aufgefallen, was wiederum hauptsaechlich auf bestimmte Bevoelkerungsgruppen zutrifft, naemlich "die kleinen Leute". Ach ist das alles kompliziert.)
ReplyDeleteIch dachte in den Suedstaaten immer, ich bin so toll, ich kann alles machen. Erst hinterher wurde mir bewusst, dass das nur der Fall war, weil mein Umfeld es zuliess. Wenn ich mal auf echten Widerstand stosse (was ich schon am ersten Tag in NY bei den aller banalsten Erledigungen tat), dann kann ich mich wirklich schlecht bis gar nicht durchsetzen. Und auf einmal (schon mehrere Jahre) fehlt mir diese MENSCHLICHKEIT des Suedens. Die gibt es hier im hartgesottenen NY ueberhaupt nicht. Und im Nachhinein war das ganze Gehelfe in den Suedstaaten gar nicht so entmuendigend (auch wenn ich das damals dachte), sondern eben Teil der Kultur. Und es wurde keine Gegenleistung erwartet. Ich hatte mir nie viel dabei gedacht. Fuer mich war es einfach eine Fortsetzung meines Lebens in D., wo meine Familie aufgrund von Status immer irgendwie die "kleine-Leute-Regeln" umging im Leben. Das Anspruchsdenken war mir also zweite Natur. Ja, es gab auch ungefragte Einmischungen im Sueden, die wirklich stoerend waren. Aber das gibt es hier in NY auch, wenn auch auf leicht andere Weise, eher um einen zu kontrollieren und klein zu halten.
Ueber den Unterschied zwischen einer Kleinstadt im Sueden und NYC koennte man ganze Baende schreiben. Das ist wirklich ein hochfaszinierendes Thema. Schon alleine die Tatsache, dass man sich in den Suedstaaten mit jedem verstaendigen kann, und ich das mal als ganz selbstverstaendlich hingenommen habe, und hier hat man es auf jeder Ebene dauernd mit Auslaendern zu tun (sogar meine heissgeliebte Zahaerztin ist nicht Muttersprachlerin), und muss sich selber auf wesentliche Kernaussagen beschraenken, damit man verstanden wird. Und in letzter Zeit schwindet meine Toleranz dafuer immer mehr. Ich muss mich ausdruecken koennen. Falls man das noch nicht gemerkt hat, ich bin so ein bischen ein Laberer^^, und komme mir erstickt und kastriert vor, wenn ich mich nicht ausdruecken darf. Also um auf die Frage zurueckzukommen, ich wuerde gerne wieder in den Suedstaaten leben, und all die nette Menschlichkeit wie ein Schwamm aufsaugen. Aber es gibt zu viele praktische Probleme, die so eine Veraenderung im Moment nicht zulassen (und weil ich schon so alt bin, wahrscheinlich nie).
schon interessant wie sehr sich Menschen, die öfter einen Neuanfang gestartet haben, viele Mentalitäten (somit auch die Vor- und Nachteile..) kennen, von den "Ich-bleibe-meinen-Wurzeln-Treulern" unterscheiden.
ReplyDeleteEinfach die Erkenntnis, das man auf einmal Dinge zu schätzen weiß die man vorher für normal, nichtssagend, lästig empfand.
Manchmal scheiße wenn die Erkenntnis kommt das man am anderen Ort doch nicht so fehl am Platze war ... aber macht einen auch irgendwie weiser und stärker. Zumindest weiß man was man will und braucht.
Sei nicht zu hart zu den non-native speakers ;) Wahrscheinlich bist Du denen ein paar Jahre voraus, oder hast einfach das größere Talent für Sprachen.
LG
Mel
hallo hsm,
ReplyDeletemanchmal merkt man eben, dass du nur für dich selbst schreibst um deinen Frust los zu werden, dazu passt dann kein Kommentar ...
übrigens hab ich mittwochs meinen Yogakurs, das lässt mich den Rest der Woche überstehen und meine Arbeit samt Kollegen leichter ertragen :-)
LG Karin
Hallo Karin, ist doch in Ordnung, so habe ich das auch wieder nicht gemeint. Tut mir leid, wenn es so ruebergekommen ist. Ich dachte wirklich, manche Leute waeren auf einmal total von mir abgetoernt, weil ich in der vergangenen Woche ganz besonders grantig und kirre war. Lag wohl eher an meiner eigenen Wahrnehmung. Keiner schuldet mir Kommentare, und ich erwarte es auch gar nicht. War nur etwas gefrustet als ich das geschrieben habe. Sorry...
ReplyDeleteHallo Mel, das mit den "non-native speakers" ist so eine Sache. Es ist wirklich so, dass man vor allem im Dienstleistungsbereich kaum auf jemanden trifft, der sich gescheit verstaendigen kann. Und die geben sich auch gar keine Muehe, viele sind schon jahrelang hier. Ich glaube nicht, dass das mit Sprachbegabtheit zusammenhaengt, sondern eher mit Faulheit und Desineresse. Und sie kommen ja auch damit davon, sehen also keinen Grund, sich ein bischen Muehe zu geben. Bleiben privat in ihren eigenen, abgeschotteten Kreisen (Grossfamilien usw.). Noch so ein nettes NY-Phaenomen.
ReplyDeleteHeute habe ich mir kurzfristig Urlaub genommen, weil ich der Meinung bin, ein langes WE verdient zu haben. Und die Handwerker habe ich auch noch, was mir den perfekten Grund lieferte.^^
Gehe ich also heute morgen in den Supermarkt um die Ecke, um Lebensmittel fuer die kommende Woche einzukaufen. Ich sage zu den zwei Menschen, die gerade meine Kueche streichen: "Ich gehe mal kurz weg. Bin gleich wieder da. Nur damit Sie Bescheid wissen, falls irgendwelche Fragen aufkommen. Bin nicht lange weg." Verstaendnisfreie Blicke. Ich: "Ich. Kurz weg. Gleich wieder da." Die: "Ah! Si, si!" Na also. Man muss sich nur auf die Kernaussagen beschraenken, dann klappt das schon. Wann werde ich das lernen. Als geborener Laberer offenbar nie.
Im Supermarkt lege ich meinen Krempel aufs Band. Sage zu dem Typ an der Kasse: "Und ich haette das gerne geliefert bekommen." Keine Reaktion. Zweiter Anlauf: "Ich moechte Lieferung, bitte." Der: "Eeeeeeh?" Ich (mich innerlich ermahnend: Kernaussage, KERNAUSSAGE!): "Lieferung!" Der: "AH! Lieferung! Si!" In einem Ton, der impliziert "warum hast du das nicht gleich gesagt?" Aber irgendwie ist er immer noch ueberfordert. Zwei weitere Angestellte (gottseidank Muttersprachler) eilen ihm zu Hilfe. Wo sind die Zettel, die man da ausfuellen muss. Schubladen werden aufgerissen. Viel Verwirrung und Gerenne. Irgendwann kriegen sie's gebacken. Als die ganze komplizierte Transaktion abgewickelt ist, und ich mich zum Gehen wende, faellt mein Blick zufaellig auf die Schuerze des Kassenmenschen. Da haengt ein Button, auf dem neckisch steht: FRAGEN SIE MICH NACH UNSEREM LIEFERDIENST! Ach was. Realsatire vom Feinsten.
Viele hier in NYC umgehen solche Probleme, indem sie Spanisch lernen (die Sprache von 90% dieser Auslaender). Habe ich auch schon laenger vor. Irgendwann mal. Ich bin sehr faul. Ausserdem bin ich der Meinung, dass die gescheit Englisch lernen sollen. Wie kann man nur in einem Land einen Job ausueben, in dem man es mit der Oeffentlichkeit zu tun hat, OHNE DIE SPRACHE ZU BEHERRSCHEN?
Es muss an mir liegen. Sicher bin ich da zu engstirnig und unfexibel. Bevor ich nach NY kam, dachte ich, wie toll das ist, dass es da so international zugeht. Seit ich hier bin, denke ich das immer weniger.