Sunday, March 14, 2010

Soooo bedient

Morgen habe ich noch frei. Von der Arbeit. Ansonsten nicht. Denn morgen Abend um 7 wird es mal wieder ein Meeting der Mieter geben. MIT den Anwaelten. Weil am Mittwoch ein Gerichtstermin ist, und DER NEUESTE BESITER es wirklich ernst zu meinen scheint.

Natuerlich werde ich mich den ganzen Tag nicht entspannen koennen, wenn ich abends noch diese Scheisse ueber dem Kopf haengen habe wie ein Schwert.

Ich weiss jetzt genau (und andere Mieter, mit denen ich mich inzwischen ausgetauscht habe, sehen das genauso, leider, denn ein bischen Trost haette mir gut getan), was passieren wird.

Der neue Besitzer ist voll aggressiv. Weil er die Bruechbude fuer ein Schnaeppchen erstanden hat. Eine armselige halbe Million. Kleingeld, wenn es um Immobielien in Manhattan geht.

Der neue Besitzer, das Arschloch, will die staedtische Verwalterin herauskicken, und natuerlich einen Profit machen wollen an seiner Investition. Erst mal wird er staedtische Inspektoren kommen lassen. Nachdem er denen etwas Bargeld in die Hand gedrueckt haben wird, werden diese behaupten, das Haus stuende kurz vor dem Kollaps, und sofort jeder raus. Alles schon erlebt. Ist Bekannten von mir passiert.

Weil er uns nicht legal herausbekommen kann (das ist schliesslich ein mietgeschuetztes Haus, eines der wenigen, die es in Manhattan noch gibt), wird er sich einen dreckigen Trick einfallen lassen. Dann - wenn wir alle in temporaeren Hotels untergebracht sind (wenn wir Glueck haben), wird er das Haus umbauen lassen. Die Wohungen halbieren und verdreifachen.

DANNNNN... duerfen wir wieder zurueckkommen. In Wohnungen, die dann nicht mehr mietgeschuetzt sind, weil es nicht mehr die selben Wohnugen sein werden. Und dann gerne dreimal so viel Miete bezahlen werden duerfen. Fuer eine halbe Wohung. Dadurch kann man naemlich die Mieter auf die sanfte Art heraustreiben. Veranlassen, dass sie von selber gehen. Weil man sie legal ja nicht herauskicken kann.

Der draengt jetzt sehr, weil die warme Jahreszeit kommt, welche fuer Umbau sehr geeignet ist. Den Winter hat er schweigend ausgestanden. Er hat naemlich das Haus Ende September gekauft.

Die Mehrzahl der anderen Mieter hier.... DIE WERDEN GEHOLFEN BEKOMMEN. Weil es zum groessten Teil Rentner und Kleinverdiener sind. Nur ich - die ich zu viel verdiene, um fuer irgendein Sicherheitsnetz zu qualifizieren, aber zu wenig, um Notfaelle, die ins grosse Geld gehen, selber zu bewaeltien - ICH werde auf der Strasse sitzen.

Das ist die Situation. Knapp zusammengefasst in Kurzfassung.

Ich habe so die Schnauze voll. So voll.

5 comments:

  1. Ach du große Scheiße. Hört sich leider realistisch an. Da gibts auch keine tröstenden Worte. Außer der klitzekleinen Hoffnung, dass es doch anders ausgeht... was ich dir von Herzen wünsche. Wortlos. Christiane

    ReplyDelete
  2. ich bin sprachlos über so viel Korruption. Bin im Gedanken bei Dir, mehr kann man leider doch nicht tun :(
    LG
    Mel

    ReplyDelete
  3. Ich denk auch an Dich. So viel Gemeinheit ohne Ausweg laesst mich den Kopf schuetteln. Leider gibt es heutzutage nichts mehr, was es nicht gibt.

    ReplyDelete
  4. Ich schlage vor, etwas Eigeninitiaitive zu entwickeln. Die könnte so aussehen:

    1. Bestandsaufnahme:
    Alter des Hauses und der Anlagentechnik (Heizung, Wasserver- und Entsorgung, Elektrik), letzte durch den Besitzer durchgeführte Sanierungen (evt. Reparaturen)
    baulicher Zustand der einzelnen Wohnungen
    baulicher Zustand des Treppenhauses
    baulicher Zustand der Gemeinschaftsflächen
    (ich meine damit nicht z.B. wann das Treppenhaus gestrichen wurde etc.oder ob die Türklinke "hängt")
    Könnte als Beweissicherung dienen. Fotos machen
    und damit bildlich die Situation dokumentieren.
    Sprechen neue bauliche Auflagen, z.B. vorbeugender Brandschutz oder marode Bausubstanz für eine Komplettmodernisierung?

    2. Gibt es so etwas wie Mietervereine? Oder Einrichtungen, die die Interessen von Hausbewohnern gegen Immobilienhaie vertreten?
    Anwälte, die beratend zur Seite stehen (für kleines Geld)?

    3. An der Uni, im Fachbereich Architektur nach
    Hilfe suchen: könnte ein Prof. sich vorstellen dies Gebäude zum Thema eines Uni-Projektes zu machen? z.B. hinsichtlich der neuen energetischen Anforderungen an Wohngebäude? Gibt es nicht auch in den USA Fördergelder für energetische Optimierung von der Gemeinde/dem Staat/ den Energieversorgern? Man könnte aus diesem Gebäude doch ein energetisch optimiertes Anschauungsobjekt machen. U.a. auch mit Mieterbeteiligung in Form von Zeit und Mithilfe als Eigenleistung. Ich kenne Projekte aus meiner Berliner Zeit, in denen es Bestandteil der Projektarbeit war, am Bau mitzuarbeiten.

    Nicht jetzt schon Umzugkisten packen....

    Ute

    ReplyDelete