Ich wuensche mir so sehr, dass endlich mal Ruhe einkehrt. Heute Abend hatten wir noch mal ein Treffen - diesmal mit dem neuen "Property Manager", also nicht dem nachhaltend Namens-und Gesichtslosen neuen Eigentuemer, sondern nur seinem Manager. Das Treffen sollte im Lobby um halb sieben stattfinden, und er kam ca. eine halbe Stunde zu spaet. Das Meeting war total chaotisch. Und dann - als er endlich auftauchte und anfing uns ein paar wichtige Informationen zu geben, z. B. AN WELCHE ADRESSE SOLLEN WIR DIE APRIL-MIETE SCHICKEN - fing ploetzlich die fette Sau ueber mir an, abzudrehen. Hat ihn mitten im Wort abgeschnitten "Mit vollem Respekt, Herr X... aber MACHEN SIE NIEMALS MEHR EIN TREFFEN FUER FREITAG ABEND! UND KOMMEN SIE NIEMALS MEHR ZU SPAET, DENN - UND ICH SPRECHE HIER SICHER FUER JEDEN HIER, WENN ICH SAGE....." (das war der praezise Moment, wo ich, auf Treppe sitzend, mir resigniert und disasoziierend die Stirn in die Hand legte) bla bla BLAAAAAAA.
Im Gegensatz zu der fetten, lauten R. habe ich eher den Eindruck, dass wir uns mit diesen neuen Leuten "halten" muessen. Vor allem, nachdem der Typ vorstellenderweise erwaehnt hatte, dass er mit unserer bisherigen (staedtischen) Verwalterin gut befreundet sei. Das ist doch irgendwie ein Lichtblick, oder? Ein positiver Anker, an den man sich klammern kann und muss. Aber die Dampfwalze hat mal wieder alles ueberrollt, und die ganze Aufmerksamkeit an sich gezogen mit ihrem Drama-Queen Quatsch. Die hat auch diese Woche unseren Anwaelten erzaehlt, wie gestresst wir sind, und ihren Punkt untermauert, indem sie mich vorfuehte: "Guckt mal, die arme hsm. Die ist von dem ganzen Stress schon ganz duenn geworden!!!" Nun redet sie ja gerne von sich selbst. Aber mit 200 Kilo haette sie das wohl ueber SICH nicht glaubhaft rueberbringen koennen. Also musste ich herhalten. Was ich auch mit Freuden getan habe. Der Neid eines Wasserbueffels. :) Warum wiegen Leute, die behaupten, andere Leute waeren "zu duenn" generell selber 400 Pfund? Das nimmt ihnen doch die ganze Glaubwuerdigkeit, nein? Letzens hat R. (40) behauptet, der Arzt haette ihr geraten, ihren Magen operativ verkleinern zu lassen. (Der arme Kerl war wohl mit seinem Latein am Ende.) Damit koennte ich leben. Denn jetzt kommt bald die Zeit, wo man wieder mal ein Fenster aufmachen kann, und deren ranzige Kochgerueche muss ich nicht unbedingt in meiner Wohnung haben.
Also der Typ war ganz verschuechtert nach diesem Angriff (und wer wuerde das nicht sein, ich habe selber Angst vor den passiv-aggressiven Angriffen der Person, obwohl ich schon seit 9 Jahren unter ihr hause).
Dann wollte er sich noch einzelne Wohnungen angucken. Wer kann jetzt, wer lieber spaeter, bla bla bla. Ich war die Erste, die sagte du kannst meine Wohnung sofort besichtigen. Wo du schon mal da bist. Auf weitere Termine und weiteres ewiges Warten bin ich naemlich nicht so voll geil. Was jetzt erledigt werden kann, bitte jetzt.
Dann hat R. (die Fette) durch die Gegend gebruellt, er koenne sich auch ihre Wohnung sofort angucken. Sie haette es naemlich eilig, sie haette naemlich einen Termin. Um 8 Uhr an einem Freitag Abend (war es inzwischen). Alles klar. Ja. Und darum muesse er sie UUUUUUUNBEDINGT vor mir drannehmen. Dampfwalze. Die ist mir nicht gruen. Schon seit dem Klimaanlagen Drama von 2006 nicht. Ach was, schon seit dem kleinen Brand von 2002 nicht (Leute, es gibt in meinem Leben DRAMEN, welche man in Deutschland nicht erahnenn koennte, auch mit dem besten Willen und der buntesten Fantasie nicht).
Er hat dann gesagt, er wuerde sofort nach deren Wohnungsinspektion bei mir auftauchen. Was er auch tat. Sofort. Eine Stunde spaeter (wie viele Zigaretten man in einer Stunde kettenrauchen kann, das musste ich auch erst lernen. Habe es heute Abend gelernt. Danke. Man lernt nie aus.). Ich bin ihm dann besonder freundlich gegenuebergetreten, besonders klassisch (hatte auch noch meine Bueroklamotten an, was bestimmt nicht von Nachteil war), um ein krasses Gegenteil zu der lauten, assihaften Fettsau herzustellen. Ist mir wohl auch gelungen. Meine Einrichtung allein spricht sowieso fuer sich, trotz Saustall. R's Wohnung kenne ich ja, und wusste, dass mein bischen Dreck den Mann nach dem Erlebnis mit R. nicht mehr besonders wuerde erschuettern koennen. Und er hatte in der Tat zum ersten Mal seit seinem Auftauchen gelaechelt. Mich freundlich angelaechelt. Als er mit mir redete. Ich weiss gar nicht, wie ich das zustande gebracht habe. ("Ausstrahlung", irgendwer? Ich Duenne habe sie wohl, die Fette hat sie hicht. So viel zu Figur-Theorien.)
Wahrscheinlich war ich nur mich selbst, als ich ihm meinen Kuechenboden vorfuehrte, der unbedingt erneuert werden muss. Aber er war wirklich echt nett zu mir. Das sollte EIGENTLICH selbstverstaendlich sein, aber nur fuer Leute, die nicht 13 Jahre in NY zugebracht haben. ICH weiss es inzwischen zu schaetzen, wenn jemand auf meine Belange eingeht. Es ruehrt mich fast. Die Hartgesottenen sind es nicht gewoehnt, dass man auf sie eingeht, und erwarten es daher auch gar nicht erst. Die Crybabys in NYC sind zu traumatisiert, und schlagen sich in die Flucht (die Tochter meines frueheren Chefs in Georgia musste nach 3 Jahren in NYC zum Psychiater). Ich bin irgendwo dazwischen. Mischtyp. Jetzt warte ich auf den Brigitte Test: "Welcher NYC Drama Typ sind Sie? Finden Sie es heraus! Hier auf unserem spannenden aufregenden Test!"
So, jetzt ernst mal wieder. Also klar, die Nordwand des Gebaeudes muss unbedingt von aussen repariert werden, weil sie naemlich bei Regen feucht wird (bei was denn sonst?) Inzwischen ist es aber nicht mehr so schlimm, wie es mal war. Auch dazu gibt es bisher unerzaehlte Dramen. (welche auch weiterhin in der Versenkung ruhen sollen - RIP)
Also - um es kurz zu machen - ich habe mich hinterher mit einigen Mitmietern unterhalten, und irgendwie trauen wir dem Frieden nicht ganz. Der ganze Vertrag.... ist voller Hintertuechen. Angenehm, dass ich nicht die Einzige bin, die diesen Eindruck bekam. Ich glaube, wir sind gefickt worden. Die haben uns einen schoenen Vertrag vorgelegt, um uns ruhig zu stellen, und erst mal Kontrolle vom Haus zu bekommen. Jetzt ist es zu spaet, um das noch zu aendern. Alles ist unterschrieben. Ja, der neue Manager kam nett rueber, aber letztendes ist auch er nur ein Instrument. Ich habe den Verdacht, dass es an diesr verfluchten Nordwand scheitern wird. Dass DIESE der Grund sein wird, warum wir irgendwann abgefuehrt werden (Nicht vergessen: "Notfall" Evakurierungen finden in NYC mit Polizeiverstaerkung statt! Wie aufregend! Wie im Fernsehn!)
Egal, was langfristig passiert... jetzt kehrt hoffenttlich erst mal Ruhe ein. Ruhe. Ich will nur noch meine Ruhe. Auch wenn ich nicht wirklich glaube, dass ich sie bekommen werde, die Ruhe. Ich kann mit solchen Problemen wirklich nicht umgehen. Ich kann mit ueberhaupt keinen Problemen umgehen, und will es auch nicht lernen. Denn ich bin eine Beamtentochter aus Deutschland. Da gab es keine Probleme, keine Sorgen, keine Exisgtenzaengste. Das hat mich gepraegt. Ich werde mich im tiefsten Innern auch nie aendern, obwohl ich irgendwann aus dem Paradies geflogen bin, bzw. mich selber durch eine duemmliche Lebensentscheidung nach der anderen aus dem Paradies herauskatapultiert habe.
So was, was seit 13 Jahren in meinem Leben abgeht, kannte ich bisher noch gar nicht.
Ui, ui!
:)
Hallo HSM,
ReplyDeletedie Dinge im und ums Haus entwickeln sich offenbar doch erträglich...
Zur "Nordwand" möchte ich als Baufrau Dir noch ein paar Hinweise und Argumente für den Verwalter geben.
Um die bauliche Situation auf die Entfernung ein wenig einschätzen zu können, benötige ich Infos zum Wandaufbau: Material und Wandstärke (kann man am besten im Fensterbereich messen)
Wände werden nicht nur durch Regen feucht bzw. nass. Im Fall von Mauerwerk dringt der Regen in die Wand ein, trocknet aber auch in angemessener Zeit wieder ab. Die Hauptwasserlast entsteht durch die Bewohner (Kochen, Duschen/Baden, Wäsche trocknen und einfach in der Wohnung leben). Pro Nacht gibt ein Mensch ca. 1-1,5 Liter Wasser durch die Atemluft an die Umgebungsluft ab. Die muss am Morgen raus gelüftet werden. Die Fensterflügel nicht auf Kippstellung stellen (Fenstersturz kühlt aus, ein effektiver Luftwechsel findet nicht statt) sondern den Flügel vollständig öffnen.(Oder habt ihr in dem Haus Schiebefenster? Dann diese eben so weit es geht öffnen.)Am Besten ist Querlüftung (je nach Schnitt der WHG).
Nun noch etwas Physik: die Nordseite ist die kälteste Seite. Die warme, von Wasserdampf gesättigte Innenraumluft kühlt an der Nordwand ab, Wasser kondensiert, wird je nach Baumaterial in der Wand gespeichert und kann, wenn die Wand nicht austrocknen kann zu Schimmelbefall führen. Oft sind die Wände mit hohen Schränken, Regalen etc. zugestellt. Es findet keine Luftzirkulation statt, Schimmelbefall ist dann die Regel.Möbelabstand von Nordwänden mindestens 3-5 cm.
Wenn die Nordwand von außen einen Anstrich hat,der nicht dampfdiffusionsoffen ist, kann die Feuchtigkeit auch nicht entweichen. Folge: ebenso durchfeuchtete Wände u. u.U. Schimmelbildung. Bei Fassadensanierungen ist die Abstimmung der Materialien äußerst wichtig. Wenn dazu noch Wärmedämmung ins Spiel kommt und dadurch der "Taupunkt" in der Wand verschoben wird und in den Dämmbereich "rutscht" kann ein Gebäude auch "kaputt-saniert" werden. Ebenso kritisch ist Anbringen von Wärmedämmung ohne Austausch der Fenster. Dann sind die Fenster bzw. die Fensterlaibungen der kälteste Bereich in der Wandfläche. Sanierung ist ein kompliziertes Unterfangen und sollte von Fachfirmen durchgeführt werden. Die Nutzer sollten wirklich ausreichend lüften.Doch dies ist ein schwieriges Thema (unterstellt man doch den Menschen, sie würden im eigenen Mief sitzen...).
Wenn noch Fragen auftreten sollten, kannst Du Dich ja melden.
Ute
Wow, das sind ja interessante Ausfuehrungen. Danke dass du dir die Muehe gemacht hast.:)
ReplyDeleteAlso an der Wand gibt es eine schmale (ca 1 Meter) feuchte Stelle, die sich durch die ganzen 5 Stockwerke zieht. Ich habe nichts direkt davor stehen, die Mieterin direkt ueber mir auch nicht, kann aber nicht fuer den Rest sprechen.
Ich glaube, es liegt wirklich an einem Fehler im Gemaeuer. Ist uebrigens Ziegelstein, kein Anstrich von aussen, und teilweise so nah am Nebenhaus (an der bestimmten Stelle vlt. weniger als einen Meter), dass DAS in der Vergangenheit als Ausrede benutzt wurde, sie nicht zu reparieren. Weil man nicht drankaeme.
Das geht jetzt aber schon so viele Jahre so, dass ich fuerchte, da ist nachhaltender Schaden entstanden. Obs schimmelt kann ich nicht sagen, SEHEN tut man es jedenfalls nicht, es sei denn der Schimmel sitzt innen drin. In der Wand ist kein Fenster an dieser Stelle, aber ich habe ein Fenster direkt daneben, "ueber Eck", welches ich auch oft aufmache, denn ich bin ein grosser Fan von frischer Luft. Schwer zu beschreiben, all das, denn diese Wohnungen sind lang, schmal, und verwinkelt (was ich grundsaetzlich heimelig und gemuetlich finde). Direkt unter der feuchten Stelle an dieser Wand ist die Heizung, so dass sie wenigstens im Winter halbwegs trocken bleibt.
Nun ist ja die grosse Frage, ob das jahrelange Feuchtwerden der Wand von denen als "Ausrede" benutzt werden kann, die Bude "baufaellig" zu erklaeren, obwohl wie gesagt nur eine schmale Stelle betroffen ist. Ich fuerchte, die fangen JETZT auf einmal an, sich fuer diese Wand zu interssieren, weil sie ultimativ (vlt. nicht morgen, aber in ein paar Jahren) eben das ganze Haus kernsanieren wollen. Will heissen alles rausreissen, alle Stockwerke, und grundsaetzlich neue Wohungen bauen (welche dann nicht mehr unter den Mietschutz fallen wuerden, weil es eben nicht mehr dieselben Wohnungen waeren, so geht das hier ab). Und dafuer muss die "Aussenschale" wohl stabil sein. Und das Haus nebenan ist wie gesagt sehr nah dran, da koennen sie nicht riskieren, dass die Wand zusammenbricht, und sie noch mit diesen Leuten Aerger bekommen. Ob sie von der jahrlangen Feuchte zusammenbrechen kann? Was meinst du? Ultimativ ist es ja egal, ob es wirklich so ist. Dass staedtische Inspektor sich bestechen lassen und es behaupten um geschuetzte Mieter legal herauszubekommen, ist hier gang und gaebe. Es waere wohl gut, einen privaten Inspekteur einzustellen, aber irgendwie fehlt bei unserem Haufen da die Initiative. Besonders, da nur das halbe Haus betroffen ist.
Alles sehr wirr jetzt, es ist frueh und ich hatte noch nicht genug Kaffee. Macht hoffentlich halbwegs Sinn.
Was das "Entmieten" von Wohngebäuden betrifft, andere Länder, andere Sitten. Schon erstaunlich!
ReplyDeleteHier in D gab es den "warmen" Abriss, Brand(stiftung), durch wen auch immer initiiert, Löschwasser, evtl. Abstellen der Hauptstromversorgung und natürlich keine Heizung... dann zog oft auch der letzte Mieter aus ...
Nun zur feuchten Wand. Sie besteht aus Ziegelmauerwerk und hat keine Öffnungen.
Weitere Fragen : Hat die Wand im Bereich der feuchten Stelle innen einen Vorsprung? Ist die Wand innen und außen feucht? (denke nur außen). Baujahr des Hauses?
Also erst einmal Schimmelentwarnung: Schimmel entsteht erst an der Oberfläche der Wand und "wächst" dann nach innen.
Nun meine "Ferndiagnose": Da es sich um einen klar abgegrenzten Bereich handelt und dort kein Regenfallrohr o.ä. defekt ist, wird sich dort ein Installationsschacht u.a. mit Kaltwasserleitungen und Heizungsleitungen befinden, die die übereinander liegenden Wohnungen versorgen. Kaltwassertemperatur für Frischwasser ca. 10°C. Im Sommer kondensiert dann an diesen Leitungen die warme Luft (davon ausgehend, dass der Inst.Schacht nicht luftdicht ausgebildet ist -Kamineffekt- und auch durch undichte Fugen ein Luftaustausch stattfindet)und das Mauerwerk nimmt die Feuchtigkeit auf. Dies ist eindeutig ein Planungsfehler (oder Pfusch am Bau: Dämmung wurde nicht eingebaut und der Bauleiter hats nicht gemerkt...)der zu diesem Baumangel geführt hat. Also: man muss nur die wasserführenden Leitungen dämmen und schon ist das Problem feuchte Wand gelöst. Dies macht man von innen - ist natürlich etwas "belastend" für die Mieter. In der Regel wird durch solch einen Schaden ein Gebäude nicht baufällig. Der Zustand der Mörtelfugen ist zu klären, evtl. muss neu verfugt werden. Wenn sich im Gebäude Holzdecken befinden, sind die Deckenbalkenköpfe im Bereich der feuchten Wand zu betrachten, Holz mag kein Wasser. Wenn die Wand aufgemacht wurde, um die Leitungen zu dämmen, erkennt man leider erst das Ausmaß des Sanierungsumfanges. Oder man bohrt vorher ein Loch in die Wand und schaut mit einem Endoskop hinein ...
Es ist schwer vorstellbar, das ein Gebäude aus diesem Grund einstürzen wird (wie gesagt, ist eine Ferndiagnose).
Fehlende Initiative ... schade, aber nicht ungewöhnlich.
Wünsche noch ein schönes Wochenende
Ute