Tuesday, January 5, 2010

Halbwegs guter Anfang

Nun denn. Wieder zur Arbeit zurueckzukehren - noch dazu an einem Montag! - war gestern dann doch nicht soooo schlimm.

Frau Z. habe ich im Zaum gehalten, indem ich ein paar (ihr) Ego-umstreichende Bemerkungen habe fallen lassen, BEVOR sie in ihre uebliche Scheisse ausbrechen konnte. Das bischen Anerkennung und Interesse hat sie wohl beruhigt. Auch wenn sie natuerlich eine halbe Stunde zu spaet kam, kamen keine neuen Zipperlein und keine schrille Lache, keine Aufmerksamkeit-heidschende Angeberei. Auf das staendige "Happy New YearS" mit dem S hintendran hatte ich mich ja schon seelisch vorbereitet. (Alle Jahre wieder...) Irgendwann, nachdem sie natuerlich wie immer resistent dabei blieb, auch wenn andere Menschen es ihr tausendmal richtig vorsagten ("Happy New Year, Frau Z.!") konnte ich mich sogar darueber amuesieren. Wie viele Jahre hoere ich mir das jetzt schon an? Das ist das zehnte? (Bin 12 Jahre bei der Firma, meine urspruengliche Abteilung wurde aber aufgeloest.) Nein, die aendert sich nicht mehr. Und im Vergleich mit ihren anderen Stilblueten, die sie das ganze Jahr ueber anbringt, ist "Happy New YearS" noch harmlos. Sie irgendwie vom Thema ablenken. Jawohl. Mit etwas, was FUER SIE interessant ist, aber gleichzeitig MICH nicht nervt... Gradwanderung... ich hab's! Frag nach ihrem Hund! Heuchle Interesse. Frage weiterfuehrende Fragen zu allem, was sie sagt, anstatt (wie normalerweise) von meinen Katzen zu erzaehlen als Antwort! Und - was kann ich sagen? Es klappte wie geschmiert!

Die Buecher waren ihr Geld in Gold wert. (Habe zwei gekauft, und bisher nur eines gelesen, auf das zweite freue ich mich schon^^.)

Ja, zu meiner Schande muss ich gestehen, das mit den geuebten Spruechen klappt wirklich. Man tut sich letztenendes selber einen Gefallen damit. Stimmt. Ich habe die Methoden noch bei ein paar anderen Leuten angewandt, und irgendwie gab es mir ein sehr noetiges Gefuehl von Kontrolle. Man kann damit wirklich lenken, wie die Leute auf einen reagieren. Ob das immer so klappt, da ist meine Hoffnung allerdings sehr begrenzt. Realistisch bleibe ich trotzdem. Wahrscheinlich wird heute irgendeine Scheisse hereinbrechen. Da bin ich mir sogar fast sicher. Und den halbwegs ausgestandenen Anfang wieder zerstoeren. Erst mal war Kollegin G., die sich in letzter Zeit immer wie eine Vorgesetzte verhaelt, obwohl sie das eigentlich offiziell nicht ist, gestern seeeeehr mit ihrem eigenen Kram beschaeftigt. Das wird leider auch vorueberziehen. Und ihr Ego wird sich wieder auf mich richten. Weil ich ganz in der Naehe von der sitze. Purer Zufall. Mein Glueck. Ich glaube, in wirklichen Hardcore-Situationen helfen auch Sprueche nicht. Da wird's sofort auf beiden Seiten zu emotional.

Eine Kommentatorin hier hat gestern gefragt, ob ich mich nicht woanders bewerben kann. Tja, solche Gedanken habe ich mir natuerlich auch schon gemacht. Gerade in letzter Zeit. Lang und breit. U. A. in diesem Blog. Und warum das im Moment keine gute Idee ist. Ich habe ja immer noch Hoffnung, dass alles wieder so wird, wie es fast 10 Jahre lang war. Die Wirtschaftskrise, und die Firma, werden sich ja wohl irgendwann auch mal wieder entspannen. Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich Angst vor moeglichen Entlassungen. Die drohten, die gab es auch en masse, aber dann in anderen Abteilungen. Unsere wurde verschont. Dafuer hat dann die halbe Abteilung angefangen, vor Angst verrueckt zu spielen. Zusaetzlich bin ich innerlich gewachsen irgendwie, und mir faellt es daher schwerer, mich einer auf einmal unterdrueckenden Situation anzupassen. Wie gesagt, solange ich noch ein Fuenkchen Hoffnung habe, dass sich das alles irgendwann wieder entspannen wird, die Leute wieder "die Alten" werden, schmeisse ich einen guten Job nicht weg. Der hat naemlich auch viele Vorteile. (Wer sich durch meine langen Laberpostings wuehlt, wird aehnliche Gedanken von mir schon mal gelesen haben.)

Irgendwie habe ich heute ein ungutes Gefuehl. Ein Gefuehl, dass mir die Situation entgleiten wird, wieder etwas passiert, dem ich nicht gewachsen bin. Man muss auch noch bedenken, dass gestern alle wegen der langen Pause, die wir gerade hatten, relativ entspannt waren... Das war alles irgendwie zu leicht...

2 comments:

  1. ist überall das gleiche. Die ersten Tage geht alles gut, dann sind wieder alle in ihrem Trott und schon kanns losgehen ....
    Aber Deine Methode ist gut, ich wende sie auch immer wieder gerne an.
    Man verschenkt sich nichts, schont aber die Nerven. Man könnte es mit Arschkriecherei verwechseln, aber das wäre zu zynisch, Selbstschutz klingt da schon besser :)
    Schönen Tag
    Mel

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  2. Es wird sich mit der Zeit herausstellen... gestern merkte ich jedenfalls schon wieder erste Risse in der Abteilungskultur. Es gibt - wie ich feststellen musste - halt leider Situationen, denen man mit einfachen Spruechen nicht beikommen bzw. sie ganz verhindern kann. Fuer manche Verhaltensweisen muss ich mir "Handhabe fuer Fortgeschrittene" ausdenken. Das Wissen dafuer - die Grundlage - habe ich. Das merke ich schon. Denn die entsprechende Handhabe faellt mir immer ein, wenn auch leider 12 Stunden spaeter, mitten in der Nacht. Ach ist das Scheisse, wenn man so kalkulieren und manipulieren muss. Ich will, dass es wieder so wird, wie vorher...

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